Zu Beginn der zweiten Dezemberwoche zeichnen sich bei den Getreidepreisen kaum spürbare Bewegungen ab, da Marktteilnehmer noch auf die weltweiten Angebot- und Nachfrageprognosen des nächsten USDA-Berichts warten, der für den kommenden Dienstag angekündigt ist.
Mit Blick auf die künftige Versorgungslage sagt das USDA voraus, dass die globalen Weizenvorräte im Jahr 2025 so niedrig liegen könnten wie seit neun Jahren nicht mehr. Aus Russland verlautet zudem, dass die Regierung beabsichtigt, den Exportzoll auf Weizen ab der nächsten Woche um beinahe ein Drittel anzuheben.
Gegen Ende der letzten Woche zeigte sich an der Euronext ein geteiltes Bild: Während der Weizenpreis von Bedenken hinsichtlich ungünstiger Anbaubedingungen in Russland profitiert haben soll, stand der Maiskurs in Europa, vor allem in Frankreich, unter dem Druck der laufenden Ernte. Auch beim Raps kam es nach einem vorangegangenen Anstieg von 46 Euro pro Tonne zu einer Abwärtsbewegung, die teils auf technische Faktoren zurückgeführt wird.
Laut dem französischen Analyseinstitut Argus Media könnte die Weizenerzeugung Russlands im Jahr 2025 bei rund 81,5 Millionen Tonnen liegen, nachdem im Jahr 2024 etwa 81,3 Millionen Tonnen geschätzt wurden. Die Ukraine könnte ihre Weizenmengen durch größere Anbauflächen auf 23,7 Millionen Tonnen ausweiten, gegenüber 22,4 Millionen Tonnen im Jahr 2024. Für Rumänien werden rund 11,12 Millionen Tonnen Weizen im Jahr 2025 erwartet, verglichen mit 10,08 Millionen Tonnen im Jahr zuvor.
Nach Angaben von FranceAgriMer befanden sich bis zum 2. Dezember rund 86 Prozent der Weichweizenbestände für die Ernte 2025 in einem guten bis sehr guten Zustand, was zwar einen leichten Rückgang um einen Prozentpunkt gegenüber der Vorwoche darstellt, jedoch weiterhin über den 77 Prozent des Vorjahreszeitraums liegt. Die Aussaat von Winterweizen sei zu 96 Prozent abgeschlossen, so die Behörde.