Die Preise für Weizen und Mais setzen ihren starken Rückgang im aktuellen Handel fort, getrieben von der bevorstehenden Einführung neuer US-Zölle und der daraus resultierenden Unsicherheit auf den globalen Märkten. Ab dem 4. März werden Zölle in Höhe von 25 % auf Importe aus Mexiko und Kanada sowie eine Erhöhung um 20 % auf chinesische Produkte wirksam, wie kürzlich von US-Präsident Donald Trump verordnet. Diese politischen Entscheidungen könnten zu einer deutlichen Beschränkung der US-Exporte führen und erhebliche Störungen im internationalen Handel nach sich ziehen.
Diese Entwicklung hat bereits zu Reaktionen geführt: China kündigte an, die Einfuhrzölle auf eine Reihe amerikanischer Agrar- und Lebensmittelprodukte um 10 bis 15 % zu erhöhen. Parallel dazu mehren sich die Sorgen um die anstehende Weizenernte in den USA sowie in der Schwarzmeerregion. Die USA berichten über eine besonders gute Bewertung des Winterweizens im Hauptanbaugebiet Kansas, während Australien seine Weizenernteprognose für 2024 um über zwei Millionen Tonnen auf 34,1 Millionen Tonnen erhöht hat, ein Anstieg von nahezu zehn Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr.
Vor diesem Hintergrund fallen die Weizenpreise an der Euronext weiter. Für Mai 2025 sank der Preis um 1,15 Euro auf 224,15 Euro pro Tonne, während der Preis für die neue Ernte im September 2025 um 1 Euro auf 226 Euro pro Tonne zurückging. Auch der Mais für die Lieferung im Juni 2025 verzeichnete einen Rückgang um 2,50 Euro auf 211,75 Euro pro Tonne, und der Augusttermin 2025 fiel um 2,25 Euro auf 217,75 Euro pro Tonne.
Die amerikanischen Zölle beeinträchtigen ebenfalls den gesamten Ölsaatenkomplex. Die Rapspreise befinden sich in einer Abwärtsspirale und erreichten am Dienstag den tiefsten Stand seit fast einem Monat. Die Sojabohnenpreise in Chicago fielen auf den niedrigsten Stand seit Beginn des Jahres, und Palmöl verlor an der malaysischen Börse um 3 %, was zusätzlichen Druck auf den Ölsaatenmarkt ausübt. Die Rapspreise für Mai 2025 fielen im laufenden Handel um 8,50 Euro auf 518,75 Euro pro Tonne, und die Preise für die neue Ernte im August 2025 sanken um 6,75 Euro auf 491,75 Euro pro Tonne.
Die leicht rückläufige Produktion von Raps in Australien, bestätigt durch ABARES mit einer Prognose von 5,9 Millionen Tonnen, bietet jedoch eine gewisse Stütze für die Preise angesichts des Rückgangs bei den Sojabohnen. Zudem könnte die Aussicht auf weiter sinkende Lagerbestände in Malaysia die Palmölpreise stützen.
Diese Entwicklungen beobachten amerikanische Landwirte mit großer Sorge, insbesondere nachdem China neue Zölle auf US-Importe wie Weizen, Mais, Baumwolle und Geflügel angekündigt hat. Auch auf weitere landwirtschaftliche Produkte wie Sorghum, Sojabohnen, Schweine- und Rindfleisch wird eine zusätzliche Steuer von 10 % erhoben.