Die Suche nach ökonomisch sinnvollen Alternativen zu Maissilage für den Einsatz in Biogasanlagen gewinnt für Betreiber zunehmend an Bedeutung. Maissilage, bekannt für ihren hohen Energieertrag pro Hektar und ihre einfache Handhabung, stößt aufgrund gesetzlicher Beschränkungen an ihre Grenzen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) setzt beispielsweise der Verwendung von Maissilage in neuen sowie bestehenden Biogasanlagen, die weiter gefördert werden, enge Grenzen.
Für den Austausch von Maissilage gegen andere Substrate ist eine durchdachte Planung erforderlich. Der Verein C.A.R.M.E.N. e. V. hat dazu einen Substrat-Austauschrechner entwickelt, der es Anlagenbetreibern ermöglicht, den energetischen und finanziellen Aufwand eines Wechsels zu bis zu drei alternativen Substraten zu berechnen. Dabei wird ermittelt, welche Energiemenge mit den alternativen Substraten produziert werden kann und welcher Preis höchstens zahlbar ist, ohne die Kosten für Maissilage zu überschreiten.
Zur Auswahl stehen diverse Alternativen wie Rindermist, Schweinegülle, GPS-Getreide, Strohpellets, Kleegrassilage, Getreidestroh, Sorghumsilage, Zuckerrübensilage, durchwachsene Silphie und Grassilage. Es ist dabei wichtig, nicht nur die Anschaffungskosten zu berücksichtigen, sondern auch mögliche Kosten für bauliche Anpassungen sowie potenziell höhere Betriebskosten in die Überlegungen einzubeziehen.
Die Berechnung der optimalen Austauschmenge stützt sich auf Daten bezüglich des Trockenmassegehalts, des organischen Trockenmassegehalts und der Biogasausbeute, die vom Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) zur Verfügung gestellt werden. Für Strohpellets werden speziell Daten der Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK) herangezogen. Weiterführende Informationen zu technischen und biologischen Aspekten des Substrataustauschs sind im LaRA-Leitfaden und im Substratanpassungsrechner des KTBL verfügbar, die detaillierte Einblicke in die materielle und prozessuale Umstellung bieten.
Link: Rechner von C.A.R.M.E.N. e. V.