Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger von den Freien Wählern steht vor einer großen Herausforderung: Bis 2030 sollen im Freistaat 1.000 neue Windkraftanlagen entstehen. Trotz der bisherigen Skepsis gegenüber Windenergie in Bayern ist dieses ehrgeizige Ziel nun fest im Visier der Landesregierung. Aiwanger hebt die führende Rolle Bayerns bei erneuerbaren Energien hervor und bemüht sich, die Bevölkerung für das Großprojekt zu gewinnen.
Aiwanger betont, dass Bayern bei den meisten erneuerbaren Energien führend ist, jedoch bei der Windkraft Nachholbedarf hat. Er sieht eine wachsende gesellschaftliche Akzeptanz und unterstreicht die Notwendigkeit, ausreichend Flächen für Windkraftanlagen bereitzustellen. Die Bayerischen Staatsforsten sind dabei von zentraler Bedeutung, denn hier sollen etwa 500 der geplanten Windräder errichtet werden.
Die derzeitige Regelung, dass konkrete Planungen für Windräder nur mit Zustimmung der Standortgemeinde erfolgen können, stammt aus einer Zeit, als der Windkraftausbau noch keine gesetzliche Priorität hatte. Aiwanger argumentiert, dass der Ausbau der Windkraft in Bayern sinnvoll ist und verweist auf die wirtschaftlichen Vorteile, insbesondere für die Staatsforsten.
Trotzdem bleibt das Mitspracherecht der Bürger gewahrt, wie aktuelle Entwicklungen in Marktl am Inn und im Staatswald bei Altötting zeigen. Dort kämpft eine Bürgerinitiative sogar gegen den Bau eines Windparks. Aiwanger steht vor der Aufgabe, die Skepsis aus der Vergangenheit zu überwinden und die Bürger für die Energiewende in Bayern zu gewinnen.
Aiwanger betont, dass er stets ein Befürworter der dezentralen Energieerzeugung mit verschiedenen erneuerbaren Energien war und dass Bayern, abgesehen von der Windkraft, eine führende Position in Deutschland einnimmt. Er ruft zu einer unvoreingenommenen und sachlichen Diskussion über erneuerbare Energien auf und merkt an, dass Bayern möglicherweise zu wenig über seine Führungsrolle in diesem Bereich kommuniziert hat.