Bioenergie wird im Nationalen Energie- und Klimaplan ignoriert
Im aktuellen Entwurf des Nationalen Energie- und Klimaplans (NECP) wird die Bedeutung der Bioenergie für die Energie-, Wärme- und Verkehrswende in Deutschland stark vernachlässigt. Dies kritisieren Fachverbände, die darauf hinweisen, dass die Potenziale der nachhaltigen Bioenergie nicht angemessen berücksichtigt werden.
Kritik an der Bundesregierung
Sowohl das Hauptstadtbüro Bioenergie (HBB) als auch der Bundesverband Bioenergie (BBE) äußern Unverständnis darüber, dass die Bundesregierung keine zielgerichtete Förderung für die Bioenergie vorsieht. Trotz ihres unverzichtbaren Beitrags zu den Klima- und Energiezielen Deutschlands wird die Bioenergie im NECP nicht ausreichend gewürdigt.
Beitrag der Bioenergie zur Klimaschutzziele
Der Beitrag der Bioenergie zur Erreichung der Klimaschutzziele ist enorm. Laut einer Studie konnten durch die Nutzung von Biomasse rund 78,8 Mio. t CO2 eingespart werden, wovon ein erheblicher Anteil auf die Strom- und Wärmeerzeugung sowie den Einsatz von Biokraftstoffen im Verkehr entfällt. Die Bioenergie ist somit nicht nur ein wichtiger Faktor für den Klimaschutz, sondern auch für die Sicherung einer unabhängigen Energieversorgung.
Kohlenstoffspeicherung und -nutzung
Die Rolle der Bioenergie für die Kohlenstoffspeicherung und -nutzung wird im NECP kaum berücksichtigt, obwohl hier ein großes Potenzial liegt. Die Bioenergieverbände fordern daher eine verstärkte Einbeziehung dieses Aspekts, da ohne die Abscheidung von CO2 aus der Atmosphäre die Klimaneutralität nicht erreicht werden kann.
Anpassung der Ziele im LULUCF-Bereich
Die Ziele im Bereich Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) müssen nach Ansicht der Bioenergieverbände realistischer gestaltet werden, um die Treibhausgasbindung auf ein wissenschaftsbasiertes Niveau zu heben. Aktuelle politische Ziele verfehlen die wissenschaftlichen Erkenntnisse und müssen daher angepasst werden.