In Brandenburg zeigt sich dieses Jahr eine erfreulich ergiebige Maisernte, was insbesondere für die Betreiber der rund 450 Biogasanlagen im Bundesland eine positive Nachricht ist. Diese Anlagen tragen laut dem Energieberater Matthias Plöchl etwa 8 % zur Deckung des Strombedarfs in Brandenburg bei. Diese Information wurde kürzlich in der Sendung „Brandenburg aktuell“ des rbb hervorgehoben. Allerdings steht ein Großteil dieser Anlagen vor einer unsicheren Zukunft, da die bestehenden Fördermaßnahmen auslaufen und somit etwa drei Viertel der Anlagen bedroht sind.
Landwirte, die Biogasanlagen betreiben, appellieren dringend an die Politik, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Sie sind von der Technologie nicht nur überzeugt, sondern planen auch deren Potenzial weiter auszuschöpfen, beispielsweise durch die Umwandlung von Biogas in Biomethan, welches dann als Treibstoff für Traktoren und Lkw dienen könnte. Fabian Blöchl vom Landesbauernverband Brandenburg betont die Wichtigkeit einer klaren Regulierung: „Wir möchten Biomethan auf die Straßen bringen und nicht ungenutzt in die Atmosphäre entlassen. Hierfür sind eindeutige politische Richtlinien und eine zukunftsorientierte Strategie für Biogasanlagen seitens der Bundesregierung essenziell.“
Die Abschaltung der Biogasanlagen würde nicht nur zu einem Anstieg der Treibhausgasemissionen führen, sondern auch finanzielle Einbußen für die Landwirte bedeuten, erklärt Plöchl. Die Biogasanlagen spielen eine wichtige Rolle in der lokalen Energieversorgung und im Umweltschutz.
Axel Mohr, der eine Mischbiogasanlage betreibt, beschreibt den Kreislauf seiner Anlage als vorbildlich. Der angebaute Mais dient als Futter für die Kühe, deren Gülle und Stallmist wiederum als Substrate für die Biogasanlage verwendet werden. Die Reststoffe aus der Biogasproduktion werden als Dünger auf den Feldern ausgebracht. Mohr sieht jedoch Herausforderungen in der Aufrechterhaltung dieses Kreislaufs, insbesondere vor dem Hintergrund der in Deutschland zunehmend kritisch diskutierten Tierhaltung.