Das Bundeskabinett hat kürzlich den Evaluierungsbericht zur Treibhausgasminderungs-Quote verabschiedet, der nun dem Bundestag zur weiteren Beratung vorgelegt wird. Alois Gerig, der Vorsitzende des Bundesverbands der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe), betont die Wichtigkeit einer ausgebauten Nutzung erneuerbarer Kraftstoffe für den Klimaschutz im Verkehrssektor. Laut Gerig ist ein langfristig sicherer Rahmen essentiell, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die Klimaziele effektiv umzusetzen.
Die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) äußert jedoch Bedenken hinsichtlich der Vollständigkeit des Berichts. Die Organisation kritisiert, dass die Komplexität der gesetzlichen Bestimmungen nicht ausreichend bewertet wurde und eine tiefgehende Analyse fehlt. Dies sei besonders problematisch, da die Diskussion zur Anpassung der THG-Quotenverpflichtung im Bundestag bereits im Herbst ansteht. Die UFOP bemängelt weiterhin, dass der Bericht wichtige Themen wie Betrugsvorfälle bei UER-Zertifikaten oder den Import von Biodiesel aus China nicht adressiert. Auch Maßnahmen zur Betrugsbekämpfung werden im Bericht nicht erläutert.
Ein weiterer Kritikpunkt der UFOP ist das Fehlen einer Marktanalyse, die den Effekt der THG-Verpflichtung auf den Biokraftstoffmarkt untersucht. Zudem wird im Bericht nicht geklärt, ob die gesetzlich festgelegten Kappungsgrenzen für Biokraftstoffe eingehalten wurden. Die UFOP fordert eine konsequente Umsetzung der RED II-Richtlinie, um die Wirksamkeit der THG-Quote zu garantieren und den Sektor der erneuerbaren Kraftstoffe zu stärken.