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Biogasanlagenbetreiber können in die E-Fuel-Herstellung diversifizieren

Die Firma Kirchner Energietechnik aus Berlin hat ein neues Produktionsverfahren entwickelt, um und Bio-Methanol als synthetischen herzustellen. Dies könnte ein vielversprechendes Geschäftsmodell für Biogasanlagenbetreiber sein, die nach Ablauf ihrer 20-jährigen -Laufzeit in die Kraftstoffproduktion einsteigen möchten. Geschäftsführer Hans-Walter Kirchner sprach über die Hintergründe dieses innovativen Verfahrens.

Bei der Biogas-CO2-Methanolwäsche von Kirchner Energietechnik wird Biogas und CO2 voneinander getrennt, um Biomethan herzustellen. Das abgeschiedene CO2 wird ebenfalls verwertet, um zu verhindern, dass es in die Atmosphäre gelangt. Das Verfahren ermöglicht es, sowohl Biomethan ins Gasnetz einzuspeisen oder zu Bio-CNG zu verdichten, als auch CO2 für die weitere E-Fuel-Produktion zu nutzen.

Der Prozess beginnt damit, dass das Rohbiogas verdichtet und auf -40 °C abgekühlt wird. Anschließend wird das Biogas durch eine CO2-Adsorptionskolonne geleitet, die mit Methanol gefüllt ist. Durch das bewährte Rectisolverfahren lagert sich das CO2 aus dem Biogas an das Methanol an, was zur Bildung von Biomethan führt. Hochreines, flüssiges CO2 wird als Basis für die Bio-Methanol Produktion gewonnen. Der benötigte stammt aus der Wasser-Elektrolyse mit Wind- und Solarstrom. Lediglich einmal im Jahr muss ein Teil des Methanols ausgetauscht werden.

Im Vergleich zu anderen Gasaufbereitungsverfahren bietet das Verfahren von Kirchner Energietechnik den Vorteil, dass kein Schwachgas entsteht, das nachverbrannt oder zurück in den Fermenter geführt werden muss. Auch eine Nachbehandlung des Biomethans entfällt. Darüber hinaus kann das anfallende CO2 ohne weitere Aufbereitung direkt verwendet werden. Ein weiterer Pluspunkt sind die niedrigen Investitions- und Betriebskosten des Verfahrens.

Die Methanolwäsche wurde erst kürzlich auf den Markt gebracht, da bisher keine Notwendigkeit bestand, das CO2 zu verwerten. Mit dem steigenden Erlös durch den Verkauf von CO2-Zertifikaten für die Produktion von Biomethan als Kraftstoff hat sich dies geändert. Die Bundesregierung plant, den Verkehr auf Elektroantrieb umzustellen, jedoch halten die Experten von Kirchner Energietechnik dies für nicht realistisch. Daher sehen sie CNG als Kraftstoff mit Zukunftspotenzial.

Das Verfahren von Kirchner Energietechnik hat das Potenzial, bei einer Biogasanlage mit einer Kapazität von 300 m3 Rohbiogas pro Stunde 1,7 Mio. l Methanol als Kraftstoff zu erzeugen. Zusätzlich könnte das Biomethan zu Bio-CNG komprimiert werden. Die Entwicklung des Verfahrens wird von der Hochschule Stralsund unterstützt, und Kooperationspartner werden gesucht, um eine schnelle Markteinführung zu ermöglichen.