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Biomassestrategie bedroht Holz- und Biokraftstoffindustrie

Der aktuelle Entwurf zur Nationalen Biomassestrategie (NABIS) stößt in der Bioenergiebranche auf gemischte Reaktionen. Während der Fachverband Biogas die Entwicklungen begrüßt, äußern sich Vertreter der Holz- und Biokraftstoffindustrie kritisch und warnen vor potenziellen Einschränkungen.

Horst Seide, Präsident des Fachverbandes Biogas, lobt die im Entwurf dargelegten Pläne zur Förderung nachhaltiger Biomassenutzung und sieht insbesondere in der Unterstützung flexibler Biogasanlagen einen wichtigen Schritt. Die Bundesregierung plant, Biogas stärker als flexible Energiequelle zu nutzen, um die Schwankungen von Wind- und auszugleichen. Hierfür sollen Anreize geschaffen und lokale Biomasseressourcen stärker genutzt werden. Allerdings betont Seide die Notwendigkeit, die Biogasbranche bei diesem Transformationsprozess finanziell zu unterstützen und abzubauen.

Enttäuschung in der Holzenergiebranche

Die Holzenergiebranche zeigt sich hingegen enttäuscht vom Entwurf der Biomassestrategie. Gerolf Bücheler, Geschäftsführer des Fachverbandes Holzenergie, kritisiert vor allem die bioenergiekritischen Ansätze und die Vernachlässigung der Rolle von Wäldern als CO2-Speicher. Die Strategie scheint aus seiner Sicht die Möglichkeiten der zur Klimaneutralität zu unterschätzen.

Biokraftstoffsektor kritisiert Vorschläge

Stephan Arens, Vorstand im Bioenergie e.V. (BBE), sieht in dem Entwurf den Versuch, gescheiterte politische Ideen neu aufzugreifen. Insbesondere die mögliche Absenkung der Obergrenze für und die Einführung eines CO₂-Preises auf nachhaltige Biokraftstoffe stoßen auf Ablehnung. Arens fordert stattdessen eine Anhebung der Treibhausgasminderungsquote im Verkehrsbereich, um echten Klimaschutz zu fördern.

Zusammengefasst zeigt sich in der Bioenergiebranche ein geteiltes Bild bezüglich der Nationalen Biomassestrategie. Während die Biogasbranche Chancen für eine nachhaltige Energiegewinnung sieht, befürchten die Holz- und Biokraftstoffindustrie neue Einschränkungen und bürokratische Hürden. Die Kritik richtet sich vor allem gegen die detailreiche Regulierung und die fehlende Marktorientierung des Entwurfs.

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