Die Commeo GmbH, ein Anbieter großer Batteriespeichersysteme, geriet in eine finanzielle Schieflage, nachdem der Hauptinvestor sich überraschend aus der Finanzierung zurückzog. Trotz der vorläufigen Insolvenz, die Anfang Juli beim Amtsgericht Osnabrück beantragt wurde, setzt das Unternehmen seinen Geschäftsbetrieb ohne Einschränkungen fort.
Der Hauptinvestor, die norwegische börsennotierte Arendals Fossekompani (AFK), zog sich im Mai 2024 aus der laufenden Finanzierungsrunde zurück, was Commeo unerwartet traf. Dieses Ereignis, kombiniert mit steigenden Inflationsbelastungen und einem durch geopolitische Unsicherheiten gedämpften Investitionsklima, führte zu einer signifikanten Liquiditätslücke im Juni 2024. Trotz intensiver Bemühungen um Zwischenfinanzierungen war diese Lücke nicht rechtzeitig zu schließen, was die Insolvenzanmeldung unvermeidlich machte.
Malte Köster von der Kanzlei Willmerköster wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter für Commeo GmbH und Commeo Property GmbH eingesetzt. Die Löhne der 85 Mitarbeiter sind durch das Insolvenzverfahren bis Ende August gesichert.
Zurzeit werden die Möglichkeiten einer Sanierung unter Insolvenzschutz geprüft, und es wurde ein Investorenprozess eingeleitet, bei dem bereits geführte Gespräche fortgesetzt werden sollen.
Commeo wurde 2014 gegründet und brachte drei Jahre später sein erstes Produkt auf den Markt. Trotz der Herausforderungen im Bereich der erneuerbaren Energien erweiterte das Unternehmen seine Produktionskapazitäten und erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von über zehn Millionen Euro.
Die Commeo Software GmbH, die dritte Gesellschaft der Gruppe, ist von den Insolvenzanträgen nicht betroffen. In dieser Gesellschaft sind die Software-Lizenzen gebündelt, während die Commeo GmbH das operative Geschäft führt und die Commeo Property GmbH die Immobilien und Bauprojekte des Unternehmens verwaltet.