In Schlier, einem kleinen Ort in Baden-Württemberg, hat die vermutlich größte Agri-Photovoltaikanlage des Landes ihre Stromproduktion aufgenommen. Über eine Fläche von 14 Hektar erstreckt sich diese innovative Anlage, die nun aktiv Solarstrom erzeugt, wie der Südwestrundfunk (SWR) berichtet.
Laut SWR wurde die Anlage am Dienstag, dem 30. Juli 2024, offiziell in Betrieb genommen. Sie besteht aus drei Feldern, auf denen Solarmodule installiert sind, die den Sonnenverlauf nachverfolgen können. Diese Technologie ermöglicht es, das Sonnenlicht optimal einzufangen, während gleichzeitig ausreichend Licht für die darunter liegenden Kulturpflanzen durchgelassen wird. Ein besonderes Feature der Module ist ihre Flexibilität: Sie können zur Seite geklappt werden, um landwirtschaftliche Tätigkeiten wie die Ernte zu erleichtern.
Derzeit wird auf zwei der drei Felder Grünfutter angebaut, auf dem dritten wächst Buchweizen. Ab dem kommenden Herbst ist geplant, auf allen Feldern Getreide zu säen. Trotz des Verlustes von etwa 15 Prozent der Anbaufläche durch die Installation der Solarmodule sehen die beteiligten Landwirte und Bürger aus der Region diesen Nachteil durch die zusätzlichen Einnahmen aus der Stromproduktion kompensiert.
Die Eröffnungszeremonie der Anlage wurde von Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) mitbegleitet. Das Projekt, das von fünf lokalen Bürgern und Landwirten getragen wird, steht exemplarisch für die doppelte Nutzung des Bodens – zur gleichzeitigen Erzeugung von Nahrungsmitteln und Solarstrom.