In Europa sind die Erdgaspreise auf den höchsten Stand seit 15 Monaten geklettert, was teilweise auf die neuen Zölle zurückzuführen ist, die China als Gegenmaßnahme zu den US-Zöllen auf chinesische Produkte eingeführt hat. Infolgedessen wurde eine 15-prozentige Abgabe auf US-Gas verhängt. Auch in Deutschland sehen sich Neukunden mit einem Anstieg der Verbraucherpreise auf 10 Cent pro Kilowattstunde konfrontiert – ein Preisniveau, das seit Mai 2023 nicht mehr erreicht wurde.
Im letzten Jahr importierte China etwa 6% seines Flüssigerdgases (LNG) aus den USA. Angesichts der aktuellen politischen Spannungen ist davon auszugehen, dass China seine LNG-Lieferungen zunehmend in andere Länder umleiten wird. Diese Entwicklung zwingt US-Anbieter dazu, neue Märkte für ihre Gasexporte zu suchen.
Laut Analysten hat Europa seine Gasspeicherziele für den Februar nicht erreicht. Hauptursache hierfür sind die gestiegenen Verbrauchszahlen und die geringeren Einspeisungen in Ländern wie Frankreich, was durch unerwartet kalte Witterungsbedingungen noch verschärft wurde. Derzeit sind die europäischen Gasspeicher zu weniger als 53% gefüllt, verglichen mit 69% im Vorjahreszeitraum.
Obwohl die Preise für europäisches Erdgas heute leicht gefallen sind, bleiben sie dennoch auf einem Niveau, das zuletzt Ende 2023 erreicht wurde. Der niederländische Benchmark TTF notierte zuletzt bei 52,3 Euro pro Megawattstunde. Trotz des derzeit hohen Preisniveaus prognostizieren Experten, dass ab 2026 erhebliche Mengen an LNG aus den USA auf den Markt kommen könnten, was langfristig zu einem Preisrückgang führen könnte.