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Fraunhofer-Institut analysiert Kosten erneuerbarer Energien bis 2045

Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (Fraunhofer ISE) liefert neue Einsichten in die Wirtschaftlichkeit erneuerbarer Energien. Die Untersuchung dokumentiert, dass Strom aus in Verbindung mit Batteriespeichern heutzutage oft günstiger produziert wird als aus konventionellen Energiequellen wie Kohle- und Gaskraftwerken. Seit 2010 ermittelt das Fraunhofer ISE die durchschnittlichen Kosten der Stromerzeugung verschiedener Technologien in Deutschland, bekannt als Stromgestehungskosten.

In der neuesten Analyse sind erstmals auch die Kosten für innovative Technologien wie Agri-Photovoltaik, Wasserstoffkraftwerke und neue Kernkraftwerke berücksichtigt. Die Experten des Instituts bieten zudem eine Kostenvorschau bis zum Jahr 2045. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Wind- und aktuell teilweise für unter 10 Cent pro Kilowattstunde erzeugt werden können, wobei besonders PV-Freiflächenanlagen und Onshore-Windenergieanlagen mit 4,1 bis 9,2 Cent pro Kilowattstunde hervorstechen.

Die für Systeme, die Photovoltaik und Batteriespeicher kombinieren, variieren zwischen 6,0 und 22,5 Cent pro Kilowattstunde. Diese Unterschiede resultieren aus den variierenden Kosten für Batteriespeicher, die zwischen 400 und 1000 Euro pro Kilowattstunde liegen, sowie aus den jeweiligen Installationskosten der PV-Anlagen und der regionalen Sonneneinstrahlung.

Dr. Christoph Kost, Leiter der Abteilung Energiesystemanalyse am Fraunhofer ISE und Hauptverantwortlicher der Studie, sieht großes Potential in Großprojekten, die PV-Anlagen, Windparks und stationäre Batteriespeicher vereinen. Für das Jahr 2045 wird für kleine PV-Dachanlagen mit Kosten zwischen 4,9 und 10,4 Cent pro Kilowattstunde gerechnet, während die Kosten für PV-Freiflächenanlagen möglicherweise auf 3,1 bis 5,0 Cent pro Kilowattstunde sinken könnten.

Dr. Verena Fluri, Mitautorin der Studie und ebenfalls Forscherin am Fraunhofer ISE, prognostiziert, dass die Kosten für PV-Batteriesysteme je nach Marktentwicklung der Batterietechnologie auf 7 bis 19 Cent pro Kilowattstunde fallen könnten. Sie erwartet auch signifikante Kostensenkungen bei Onshore- und Offshore-Windkraftanlagen bis 2045, wobei die Stromgestehungskosten für neue Onshore-Anlagen zwischen 3,7 und 7,9 Cent pro Kilowattstunde liegen könnten.

Im Kontext eines klimaneutralen Energiesystems, das maßgeblich auf erneuerbaren Quellen basiert, sind flexibel einsetzbare Backup-Kraftwerke unabdingbar. - und Biomassekraftwerke könnten hierbei eine Rolle spielen, mit Stromgestehungskosten von 20,2 bis 32,5 Cent pro Kilowattstunde für Biogas und 11,5 bis 23,5 Cent für feste Biomasse. Hochflexible wasserstoffbetriebene Gas- und Dampfturbinenkraftwerke, die 2030 errichtet werden, könnten laut Studie zwischen 23,6 und 43,3 Cent pro Kilowattstunde kosten, wobei die hohen CO2-Preise und Wasserstoffbeschaffungskosten zu Buche schlagen.

Paul Müller, ein weiterer Wissenschaftler am Fraunhofer ISE, betont, dass solche flexiblen Kraftwerke realistischerweise nur für 1000 bis 2000 Betriebsstunden jährlich zum Einsatz kommen dürften.

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