In den letzten Monaten sind die Gaspreise für Verbraucher in Europa deutlich gestiegen. Hauptursache dafür sind die erhöhten Großhandelspreise, die sich in einer anhaltenden Kälteperiode, bekannt als Dunkelflaute, weiter zuspitzen. Dies führt zu einem gesteigerten Gasverbrauch. Am Montag erreichten die europäischen Erdgaspreise einen Wert von über 43,9 Euro pro Megawattstunde, was einen Anstieg von 4 % gegenüber dem letzten Freitag markiert und das 12-Monats-Hoch vom Ende Oktober übersteigt. Seit Beginn der letzten Woche verzeichneten die Gaspreise einen Anstieg von nahezu 10 %.
Dieser Preisanstieg wird von Marktanalysten und Gashändlern hauptsächlich mit den kühleren Wetterprognosen und der dadurch bedingten geringeren Windenergieproduktion dieser Woche erklärt. Die Wettermodelle prognostizieren für die kommenden Tage sinkende Temperaturen, gefolgt von frostigen Nächten, was den Bedarf an Gas zur Stromerzeugung weiter steigern und die Entnahme aus den Speichern erhöhen würde. Der Füllstand der Gasreserven in der EU liegt momentan bei nur 93 %, was für diese Jahreszeit ungewöhnlich niedrig ist.
Auf der Angebotsseite verzeichnen die Gasflüsse nach Europa eine leichte Zunahme, unterstützt durch erhöhte Exporte aus Norwegen und kontinuierliche Lieferungen aus Russland über die Ukraine. Zusätzlich sind die europäischen Importe von Flüssigerdgas (LNG) im Vergleich zum Vormonat um 17 % gestiegen. Auch die potenziellen Auswirkungen der erneuten Präsidentschaft von Donald Trump auf die zukünftige Gasversorgung sind Gegenstand aktueller Diskussionen.
Für Neukunden lagen die Gaspreise zuletzt bei 8,7 Cent pro Kilowattstunde, knapp unter dem bisherigen Jahreshoch. Seit März dieses Jahres haben sich die Kosten für Gas um fast 40 % erhöht. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist weiterhin gering, was bedeutet, dass ein Großteil der Energie aus konventionellen Quellen gewonnen wird.