Nach einem starken Beginn der Woche drehten die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten ins Negative und schlossen den gestrigen Handelstag mit deutlichen Verlusten auf einem Tagestief ab. Dementsprechend sind auch die Heizölpreise in Deutschland zu Beginn schwächer.
Derzeit liegt der Preis für die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 74,40 Dollar pro Barrel. Eine Tonne Gasöl zur Lieferung im März wird aktuell für 707 Dollar gehandelt. Der Euro zeigt sich im Vergleich zum US-Dollar erneut stärker und notiert heute Morgen bei etwa 1,0435 US-Dollar.
*Heizölpreise werden von fastenergy.de zur Verfügung gestellt. Partnerprogramm.
Ein von American Petroleum Institute (API) berichteter Anstieg der US-Rohölvorräte setzte die Ölpreise unter Druck. Vor der Veröffentlichung der Daten des US-Energieministeriums (DOE) fielen die Brent-Futures bereits um etwa 1,5 Dollar pro Barrel. Nach Bekanntgabe der DOE-Daten, die moderat ausfielen, verzeichneten die Ölpreise weitere Einbußen. Die Rohölbestände wiesen einen Anstieg von 4,1 Millionen Barrel auf, was über den erwarteten 2,4 Millionen, jedoch deutlich unter dem API-Wert von 9 Millionen lag. Die Destillate verzeichneten einen minimalen Rückgang um 0,1 Millionen Barrel und der Benzinbestand sank um 3 Millionen Barrel. Der weitere Rückgang der Ölpreise wurde vor allem durch die im Vergleich zur Vorwoche gesunkene Gesamtnachfrage beeinflusst, die sich um fast 1,5 auf 19,6 Millionen Barrel pro Tag verringerte. Gleichzeitig stieg die Ölproduktion leicht.
Die Marktlage bleibt insgesamt bearish und beeinflusst die Preise negativ, auch wenn das Abwärtspotenzial begrenzt erscheint. Sanktionen der USA gegen Russland und den Iran scheinen wirksam zu sein, schätzen Analysten. Schätzungsweise 10 bis 20 Millionen Barrel Öl lagern vor den Küsten in Tankern, die nicht entladen werden können. Der OPEC-Monatsbericht, der leichte preistreibende Effekte hatte, beeinflusste das Marktgeschehen gestern kaum.
Am Devisenmarkt konnte der Euro gegenüber dem US-Dollar aufgrund des US-Verbraucherpreisindex für Januar, der mit einem Anstieg von 3 Prozent gegenüber den erwarteten 2,9 Prozent veröffentlicht wurde, zulegen. Der Kern-Verbraucherpreisindex stieg sogar um 3,3 Prozent, während 3,1 Prozent erwartet wurden.
Diese Entwicklungen sind günstige Vorzeichen für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise mit einem Rückgang starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen von heute Morgen aus Abschläge in einer Größenordnung von einem bis eineinhalb Cent pro Liter erwarten, was die zuletzt schwache Nachfrage beleben könnte. In den vergangenen Tagen und Wochen zeigten sich Ölheizungsbetreiber zurückhaltend mit Bestellungen in Erwartung weiter fallender Ölpreise.
*Heizölpreise werden von fastenergy.de zur Verfügung gestellt. Partnerprogramm.