Am Dienstagabend verzeichneten die Rohölpreise einen erheblichen Rückgang von nahezu 4 Prozent. Ebenfalls rückläufig zeigten sich die Preise für Heizöl, deren weiterer Verlauf derzeit noch unbestimmt ist. Viele Anbieter von Heizöl dürften ihre Preisanpassungen erst am Mittwochmorgen vornehmen. Laut den Daten des Heizölspezialisten esyoil betrug der nationale Durchschnittspreis für Heizöl am Dienstagabend 93,5 Euro je 100 Liter. Es wird jedoch erwartet, dass sich der Abwärtstrend fortsetzt, da viele Händler ihre Preise wahrscheinlich am folgenden Morgen anpassen werden.
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Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete am Dienstagabend um 18:00 Uhr MEZ von einer bevorstehenden Einigung, die den Streit beilegen könnte, welcher die Produktion und den Export Libyens lahmgelegt hatte. Dies hatte bereits früher im Jahr zu einem Tiefpunkt der Ölpreise geführt, wie Reuters berichtet. Diese Entwicklungen fallen in eine Zeit, in der das Ölangebot möglicherweise steigt, während die Nachfrage aufgrund der schwachen Wirtschaftsentwicklung in China, dem weltweit größten Importeur von Rohöl, bereits gedämpft war.
Die Preise für Brent-Rohöl sanken um 2,9 US-Dollar oder 3,8 Prozent auf 74,04 US-Dollar pro Barrel, den niedrigsten Stand seit Dezember. West Texas Rohöl-Futures fielen um 2,9 US-Dollar oder 3,9 Prozent auf 70,7 US-Dollar pro Barrel, ebenfalls der niedrigste Stand seit Januar. Inmitten dieser Preisentwicklung plant die OPEC+, ihre Produktion im Oktober um 180.000 Barrel pro Tag zu erhöhen, was von Branchenquellen trotz Bedenken bezüglich der Nachfrage bestätigt wurde.
Die globalen Sorgen um die Energienachfrage belasten weiterhin den Rohölmarkt, nachdem die Produktionsaktivitäten in China und den USA stärker als erwartet zurückgegangen waren. Ein libyscher Zentralbanker äußerte, dass eine baldige Einigung zur Wiederaufnahme der Rohölproduktion des Landes bevorstehe. Erst vergangene Woche hatte die östliche Regierung Libyens aus politischen Gründen sämtliche Ölfelder, Terminals und Rohölexportanlagen geschlossen, wodurch mehr als 1 Million Barrel pro Tag vom Weltmarkt ferngehalten wurden.
Der Preis für Heizöl folgte diesem Trend und fiel weiterhin. Am Dienstagabend kostete Heizöl im bundesweiten Durchschnitt 93,5 Euro pro 100 Liter, zeigt eine Auswertung von esyoil. Trotz eines leichten Rückgangs um 0,8 Euro im Vergleich zum Montag lag der Preis immer noch um 1,0 Euro über dem Tiefstand vor zwei Wochen. In Nordrhein-Westfalen waren die Heizölpreise am niedrigsten, während sie in Nordostdeutschland und Bayern am höchsten waren.
Die Erwartungen der Kunden spiegeln ebenfalls eine tendenzielle Preissenkung wider. Laut einer Umfrage von esyoil waren am Dienstagabend 79 Prozent der Kunden der Meinung, dass die Heizölpreise weiter sinken würden, im Vergleich zu 72 Prozent am Freitag und 67 Prozent am Dienstag der Vorwoche.
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