Die Preise für Rohöl an den internationalen Terminmärkten zeigten gestern zunächst eine positive Entwicklung, bevor sie im späteren Handelsverlauf erneut sanken. Trotz des signifikanten Wertverlusts des Euros ist davon auszugehen, dass die Heizölpreise heute mit Aufschlägen starten werden.
Derzeit wird ein Barrel der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ für den Februar zu 73,20 US-Dollar gehandelt, während eine Tonne Gasöl für die Januarlieferung 685 Dollar kostet. Im Wechselkursverhältnis zum US-Dollar ist der Euro auf ein Rekordtief gefallen und wird heute Morgen zu etwa 1,0385 US-Dollar gehandelt.
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Die Reaktion der Rohölpreise auf die gestern vom American Petroleum Institute gemeldeten Bestandsrückgänge fiel zunächst verzögert aus, wobei die Preise gegen Abend zunächst stark anzogen. Nach einer Zinsentscheidung der US-Notenbank fielen die Futures jedoch wieder. Das Department of Energy hatte die Bestandsveränderungen bei Rohöl als minimal bestätigt, jedoch einen überraschenden starken Rückgang bei den Destillaten verzeichnet. Die Gesamtnachfrage nach Öl stieg leicht an, während die Produktionsmengen auf einem hohen Niveau stabil blieben. Diese Daten wurden als preistreibend interpretiert, doch ein optimistischer Zinsausblick der Federal Reserve ließ den Dollar stark aufwerten, was wiederum die Ölpreise außerhalb des Dollarraums erhöhte und zu einem Rückgang der Futures führte. Auch die Prognose des chinesischen Raffineriebetreibers Sinopec, dass die Ölnachfrage in China bald ihren Höhepunkt erreichen könnte, drückte zusätzlich auf die Preise.
Am Devisenmarkt gab es vor der Zinsentscheidung in den USA wenig Bewegung, aber nach der Ankündigung einer Zinssenkung um 0,25 Prozent durch die US-Notenbank stieg der US-Dollar deutlich an. Der Ausblick von Fed-Chef Jerome Powell auf anhaltende Inflation und die knappe Entscheidung zur Zinssenkung machten den Dollar im Vergleich zu anderen Währungen attraktiver. Für das nächste Jahr sind nun weniger Zinssenkungen geplant als ursprünglich angenommen.
Die Heizölpreise in Deutschland haben gestern teilweise schon auf den Anstieg der Futures reagiert und den Handel mit Gewinnen abgeschlossen. Heute jedoch verhindern starke Währungsverluste eine Reaktion auf den späten Rückgang der internationalen Ölpreise. Aus heutiger Sicht sind Aufschläge von einem halben bis zu einem Cent pro Liter zu erwarten, was den höchsten Stand seit drei Wochen markiert. Dies ist teilweise auch durch die schrittweise erfolgte Preisanpassung aufgrund der erhöhten CO2-Abgabe begründet, die aufgrund der immer knapper werdenden Liefertermine zum Jahresende notwendig wurde.
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