Gestern Nachmittag setzte sich der Aufwärtstrend der Ölpreise an den internationalen Terminbörsen fort. In der Folge kletterten auch die Preise für Heizöl in Deutschland weiter nach oben. Derzeit bewegt sich der Preis für die europäische Nordsee-Ölsorte „Brent“ für November-Lieferungen um die Marke von 73 US-Dollar je Barrel. Gasöl zur Auslieferung im September wird momentan zu etwa 655 US-Dollar pro Tonne gehandelt. Parallel dazu zeigt sich der Euro gegenüber dem US-Dollar gestärkt und erreicht heute Morgen einen Wechselkurs von 1,1119 US-Dollar.
*Heizölpreise werden von fastenergy.de zur Verfügung gestellt. Partnerprogramm.
Schwache Bestandsdaten der American Petroleum Institute (API) drücken am frühen Morgen die Futures an den Börsen ICE und NYMEX, und lösen sich damit von den gestrigen Höchstwerten ab. Die Märkte könnten heute besonders schwankungsanfällig bleiben, da die Marktteilnehmer neben den erwarteten Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed auch die Entwicklungen im Nahen Osten genau beobachten.
Die Spannungen im Nahen Osten haben sich verschärft. Nach Explosionen im Libanon, die mutmaßlich durch Israel verursacht wurden und bei denen 2.750 Menschen verletzt und neun getötet wurden, droht die Hisbollah-Miliz mit Vergeltung. Dies könnte den Ölmarkt durch eine mögliche Eskalation des Konflikts mit Beteiligung des Irans beeinträchtigen. USA und UN haben zur Mäßigung aufgerufen, um weitere Instabilitäten zu vermeiden.
Trotz des Krieges in Gaza haben die Ölmärkte bisher kaum Reaktionen gezeigt, da es zu keinen wesentlichen Ausfällen bei der Produktion oder den Exporten kam. Ein möglicher Eintritt Irans in den Konflikt könnte jedoch schnell zu einer Veränderung führen. Der jüngste Vorfall im Libanon hat die Befürchtungen vor einem größeren Konflikt neu entfacht, was Auswirkungen auf das Ölangebot haben könnte.
Seit Anfang des Jahres sind die Rohölpreise vor allem aufgrund schwacher Nachfrageprognosen aus China und den Plänen der OPEC+, die Förderquoten zu erhöhen, stark gefallen. Zusätzlich wird erwartet, dass Länder wie die USA oder Brasilien ihre Ölproduktion steigern und somit zu einem Überangebot beitragen. Diese Entwicklung wird derzeit auch durch die Geldpolitik der USA beeinflusst, da die Anleger mit einer Zinssenkung durch die Fed rechnen. Es bleibt abzuwarten, ob die Zinssenkung 0,5 oder eher vorsichtige 0,25 Prozent betragen wird.
Der bevorstehende Bericht des Department of Energy (DOE) könnte vor der Zinsentscheidung der Fed weitere Marktbewegungen auslösen, besonders wenn er die bearishen Daten der API bestätigt. Experten hatten einen Rückgang der Rohölbestände erwartet, insbesondere aufgrund der durch Hurrikan Francine verursachten Produktionsausfälle. Die Offshore-Förderung im Golf von Mexiko hat sich mittlerweile fast vollständig normalisiert, wie das Bureau of Safety and Environmental Enforcement (BSEE) berichtet.
Mit der bevorstehenden Zinsentscheidung der Fed und den aktuellen geopolitischen Spannungen im Nahen Osten rücken kurzfristige bullische Faktoren in den Vordergrund. Die Heizölpreise in Deutschland werden daher heute voraussichtlich mit weiteren Aufschlägen in den Handel gehen. Nach aktuellen Schätzungen ist mit einem Anstieg der Preise um etwa einen halben bis einen Cent pro Liter zu rechnen.
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