Die Ölpreise an den internationalen Terminmärkten sind weiter gestiegen. Auch heute Morgen setzen die Futures auf ihrem hohen Niveau fort, was die Heizölpreise hierzulande weiter in die Höhe treibt. Derzeit wird der Januar-Kontrakt der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei etwa 75 Dollar pro Barrel gehandelt. Eine Tonne Gasöl zur Lieferung im November liegt aktuell bei 686 Dollar. Gleichzeitig verzeichnet der Euro im Vergleich zum US-Dollar einen leichten Anstieg und wird heute Morgen bei etwa 1,0890 US-Dollar gehandelt.
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Erholung der Rohölpreise nach kurzem Rückgang
Nachdem die Rohölpreise an den Terminbörsen ICE und NYMEX in der vergangenen Woche auf den tiefsten Stand seit Anfang Oktober gefallen waren, erholten sie sich nun um mehrere Dollar. Ob dieser Anstieg nachhaltig ist, bleibt jedoch unklar. Die Entscheidung der OPEC+, die geplante Produktionssteigerung auf Januar zu verschieben, hat die Preise zusätzlich gestützt, signalisiert jedoch auch eine Unsicherheit in der Nachfrageentwicklung. Die Nachfrage scheint aktuell zu schwach, um mehr Öl auf den Markt zu bringen.
Iranische Ölproduktion und geopolitische Spannungen
Der Iran, der von westlichen Sanktionen betroffen ist und daher nicht an den Kürzungen der OPEC teilnimmt, plant offenbar eine baldige Erhöhung seiner Ölförderung. Dabei bleibt offen, ob diese Entscheidung ausschließlich der heimischen Wirtschaft dienen soll oder ob sie auch als Absicherung gegen mögliche Angriffe Israels auf iranische Ölanlagen gedacht ist. Israels Vergeltungsschlag nach einem Raketenangriff aus dem Iran verschonte Anfang Oktober zwar die iranischen Atomanlagen und die Ölindustrie, jedoch haben sich die Spannungen erneut verschärft. Sollte der Iran seine Drohungen umsetzen, könnte Israel möglicherweise auf iranische Ölanlagen abzielen, was die Sorge über Versorgungsengpässe weiter erhöhen und die Preise stützen würde.
Tropensturm Rafael bedroht US-Ölproduktion
In den USA könnte Tropensturm Rafael in den kommenden Tagen die Ölproduktion im Golf von Mexiko gefährden, da er sich derzeit in der Karibik zusammenzieht. Ein solcher Sturm könnte zu vorübergehenden Produktionsausfällen führen, die sich allerdings vermutlich nur kurzfristig auf die Ölpreise auswirken würden. Im Vergleich dazu würden mögliche Versorgungsengpässe durch geopolitische Konflikte im Nahen Osten weitaus längerfristige Folgen für die Preisentwicklung haben.
Marktteilnehmer blicken auf US-Wahl und chinesische Konjunkturmaßnahmen
Diese Woche richtet sich die Aufmerksamkeit der Märkte zudem auf die Ergebnisse der US-Präsidentschaftswahlen und die Zinsentscheidung der Federal Reserve am Donnerstagabend. Hinzu kommen die Erwartungen an mögliche Konjunkturmaßnahmen der chinesischen Regierung, die in dieser Woche beschlossen werden könnten. Der heute veröffentlichte Caixin-Einkaufsmanagerindex für den chinesischen Dienstleistungssektor übertraf die Erwartungen für Oktober, was den Ölpreis zusätzlich gestützt hat. Eine mittel- bis langfristige Stütze der Ölpreise könnte jedoch nur durch überzeugende Maßnahmen aus Peking erreicht werden.
Steigende Heizölpreise im Inland
In Deutschland zeichnen sich aktuell im Vergleich zu den Preisen von Montagnachmittag leichte Anstiege bei den Heizölpreisen ab. Erste Berechnungen und Tendenzen lassen aus der morgendlichen Sicht ein Plus von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten.
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