Zu Beginn dieser Woche verzeichnen die internationalen Warenterminmärkte einen Anstieg der Ölpreise, der sich auch im asiatisch geprägten Handel fortsetzt. In Deutschland führt dies zu spürbaren Erhöhungen der Heizölpreise. Aktuell notiert der Januar-Kontrakt der Nordsee-Ölsorte Brent bei 73,18 US-Dollar pro Barrel, während Gasöl für die Lieferung im Dezember bei 688 US-Dollar pro Tonne gehandelt wird. Der Euro wird derweil zu einem Kurs von etwa 1,0586 US-Dollar getauscht.
*Heizölpreise werden von fastenergy.de zur Verfügung gestellt. Partnerprogramm.
Die Preisanstiege zu Wochenbeginn an den Börsen ICE und NYMEX deuten auf eine anhaltende Aufwärtstendenz hin. Ursächlich hierfür sind vor allem die geopolitischen Spannungen zwischen Russland, der Ukraine und den USA sowie Produktionsausfälle in bedeutenden Ölfeldern Europas. Am Montag stiegen die Preise für Brent und WTI um mehr als zwei Dollar, nachdem das norwegische Energieunternehmen Equinor einen Produktionsstopp am Johan-Sverdrup-Feld aufgrund eines Problems in einer Umspannstation, die für die Stromversorgung zuständig ist, bekannt gab. Obwohl der Defekt rasch identifiziert wurde, bleibt die Produktion auch am Dienstag unterbrochen, da noch an einer Lösung gearbeitet wird.
Weitere Produktionsbeschränkungen gibt es im Tengiz-Ölfeld in Kasachstan, das ebenfalls eine Schlüsselrolle für die europäische Energieversorgung spielt. Aufgrund von Reparaturarbeiten wird die Produktion dort bis Samstag um bis zu 3 Prozent gedrosselt.
Die von US-Präsident Biden erlaubte Nutzung von Langstreckenwaffen durch die Ukraine gegen Russland erhöht zudem die Risiken einer weiteren Eskalation, was zu möglichen Angriffen auf die russische Energieinfrastruktur führen und den Ölmarkt zusätzlich belasten könnte. Experten befürchten, dass dies zu Versorgungsengpässen führen könnte. Langfristig wird jedoch ein Angebotsüberschuss erwartet, der unter anderem auf geplante Fördererhöhungen der OPEC+, eine abflauende Nachfrage aus China und Prognosen der Internationalen Energieagentur zurückzuführen ist, die einen Überschuss von etwa 1 Million Barrel pro Tag vorhersagen.
Kurzfristig unterstützen jedoch die Produktionsausfälle und die gestiegene Risikoprämie die Preisentwicklung. Dies wird auch zu einem Anstieg der Inlandspreise führen, insbesondere da der Euro weiterhin schwach bleibt. Für die Heizölpreise in Deutschland bedeutet dies aller Voraussicht nach einen weiteren Anstieg. Erste Berechnungen lassen auf eine Preiserhöhung von etwa einem Cent pro Liter schließen.
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