In den internationalen Warenterminmärkten zeigte sich über Nacht ein deutlicher Rückgang der Ölpreise, ausgelöst durch das Entgegenkommen Israels gegenüber den USA, iranische Atomanlagen und Ölfelder nicht anzugreifen. Daraus resultierend ist auch im heimischen Markt ein starker Abfall der Heizölpreise zu Beginn des Handelstages zu verzeichnen.
Zurzeit wird ein Barrel der Nordsee-Ölsorte „Brent“ für Dezember-Lieferungen zu 74,60 US-Dollar gehandelt, während Gasöl für November-Lieferungen aktuell 665 US-Dollar pro Tonne kostet. Der Euro zeigt sich gegenüber dem US-Dollar schwächer und wird momentan zu einem Kurs von etwa 1,0890 gehandelt.
Positive Nachrichten gibt es zu den jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten. Wie die Washington Post berichtete, hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu dem US-Präsidenten Joe Biden bereits letzte Woche zugesichert, iranische Nuklear- und Ölanlagen nicht anzugreifen. Diese Meldung führte zu einer sofortigen Senkung der Risikoprämie am Ölmarkt und einem Preisrückgang von fast 3 US-Dollar pro Barrel. Auch heute setzen sich die Rückgänge fort, möglicherweise beeinflusst durch die enttäuschenden Außenhandelszahlen aus China, die sowohl bei den Importen als auch bei den Exporten hinter den Erwartungen zurückblieben. Weiterhin drückten die gestern veröffentlichten Monatsberichte der OPEC, die die globale Ölnachfrageprognose zum dritten Mal hintereinander senkten, auf die Preise. Im Fokus der Marktteilnehmer stehen nun die neuen Ölbestandsdaten aus den USA, die heute Abend vom American Petroleum Institute und morgen Nachmittag vom Department of Energy veröffentlicht werden.
Auf dem Devisenmarkt fiel der Euro gegenüber dem als Ölwährung geltenden US-Dollar unter die Marke von 1,09 US-Dollar – das erste Mal seit Anfang August. Dies ist vor allem auf divergierende Zinsprognosen zurückzuführen. Während von der US-Notenbank erwartet wird, dass sie die Zinsen dieses Jahr nur noch um 25 Basispunkte senkt, könnte die Europäische Zentralbank die Zinsen noch bis zu dreimal senken.
In Deutschland dürften die Heizölpreise auf Basis dieser Entwicklungen heute merklich sinken. Frühe Berechnungen und erste Preistrends deuten auf einen Rückgang um 1,5 bis 2,5 Cent pro Liter hin. Diese Abwärtstrends könnten die zuletzt schwache Nachfrage beleben und die aktuell angespannte regionale Liefersituation weiter verschärfen. Daher sollte neben den Preisen auch die Lieferzeit sorgfältig beobachtet werden.
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