Die Heizölpreise bleiben trotz eines leichten Anstiegs der Rohölpreise aufgrund der Nahostkrise auf einem Jahrestief, wobei sie sich bei etwa 100 Euro je Liter halten. Obwohl die Ölpreise zuletzt wegen geopolitischer Spannungen leicht gestiegen sind, haben Heizölkäufer angesichts des Endes der Heizsaison und der Unsicherheiten auf den Märkten eine abwartende Haltung eingenommen. Diese Situation birgt sowohl die Möglichkeit eines schnellen Preisanstiegs als auch die Chance auf ein weiteres Preistief.
Am Freitagvormittag verzeichneten die Rohölpreise zunächst einen kräftigen Anstieg, nachdem sie in den vorangegangenen Tagen deutlich gefallen waren. Die Gasölpreise begannen ebenfalls den Handel leicht im Plus. Dies führte jedoch nicht zu einer verstärkten Kaufaktivität bei Heizölkunden, wie Händler berichten. Die Heizölpreise waren in der letzten Woche um 4,4 % gesunken und haben sich seitdem auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Dieses attraktive Preisniveau hat dazu geführt, dass die Auftragsbücher der Heizölhändler wieder gut gefüllt sind und die Lieferzeiten voraussichtlich wieder zurückgehen werden.
Die aktuellen Daten des Heizölspezialisten esyoil zeigen, dass Heizöl im Bundesmittel am Freitagvormittag rund 100 Euro je 100 Liter kostet, was dem Preisniveau von Juli des vorigen Jahres entspricht. Auch das letzte Preistief von Mitte März wurde damit erreicht. Die regionale Preisspanne bleibt relativ eng, wobei Heizöl in einigen Metropolregionen und Bundesländern wie Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz weniger als 100 Euro je 100 Liter kostet.
Trotz des leichten Anstiegs der Ölpreise aufgrund der Nahostkrise bleibt die Frage, wie viel geopolitisches Risiko in die Preise eingepreist werden soll, weiterhin offen. Die Brent-Preise stiegen am Freitagvormittag um 55 Cent auf 89,57 USD pro Barrel, während der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI um 49 Cent auf 84,06 US-Dollar stieg. Die Luftangriffe Israels auf Rafah im Gazastreifen haben bisher die Ölversorgung nicht beeinträchtigt, aber die Unsicherheit auf den Märkten bleibt bestehen. Die verstärkten Operationen Israels gegen die Hisbollah im Süden tragen ebenfalls zur Unsicherheit bei.
In den USA werden die Besorgnisse über die Treibstoffnachfrage verstärkt, da die US-Benzinvorräte weniger stark zurückgingen als erwartet und die Destillatvorräte entgegen den Erwartungen sogar anstiegen. Dies erfolgt vor dem Hintergrund einer möglichen Abkühlung der US-Geschäftsaktivität im April und der Tatsache, dass die Inflations- und Beschäftigungsdaten stärker als erwartet ausfielen, was die Federal Reserve voraussichtlich dazu veranlassen wird, erwartete Zinssenkungen weiter hinauszuzögern.