Die internationalen Ölpreise haben gestern nach einem zunächst schwachen Handelsstart weitere Verluste hinnehmen müssen und sind auf ein Tagestief gefallen. Dies wirkte sich auch auf die Heizöl-Notierungen aus, die ebenfalls weiter nachgaben. Die Juni-Kontrakte der Nordsee-Ölsorte „Brent“ notierten bei 87,50 US-Dollar pro Barrel, während eine Tonne Gasöl für die Lieferung im Mai aktuell bei 793 US-Dollar gehandelt wird.
Die jüngsten Bestandsdaten des Department of Energy (DOE) der USA zeigten einen überraschenden Anstieg der Rohölvorräte um 2,7 Millionen Fass, was das höchste Niveau seit Juni des vergangenen Jahres markiert. Bei den Destillaten wurde hingegen ein Rückgang von 2,8 Millionen Fass verzeichnet, bei Benzin ein Minus von 1,2 Millionen Fass. Die Gesamtnachfrage nach Öl blieb mit 19,2 Millionen Barrel pro Tag auf einem schwachen Niveau, während die US-Ölförderung stabil bei 13,1 Millionen Fass täglich lag.
Diese Entwicklungen trugen zu einem signifikanten Preisrückgang bei den Rohölpreisen bei, da Händler die Gelegenheit nutzten, Gewinne mitzunehmen. Der Euro konnte sich im Vergleich zum US-Dollar etwas erholen, nachdem er in den Vortagen Verluste verzeichnet hatte. Dies war hauptsächlich auf technische Faktoren zurückzuführen.
Zudem veröffentlichte die Europäische Union gestern neue Daten zum Verbraucherpreisindex, der im März mit einer Steigerung von 2,4 Prozent den Erwartungen entsprach. Der Kern-Verbraucherpreisindex lag bei plus 2,9 Prozent.
Für den deutschen Inlandsmarkt deuten die aktuellen Berechnungen und ersten Preistendenzen auf weitere Preisnachlässe bei Heizöl hin. Aus morgendlicher Sicht wird ein Rückgang von etwa einem bis eineinhalb Cent pro Liter erwartet. Angesichts der weiterhin unsicheren geopolitischen Lage könnten sicherheitsorientierte Verbraucher in Erwägung ziehen, ihre Vorräte aufzustocken, während die Heizölpreise aktuell attraktiv erscheinen.