Die Holzpreise in den USA haben mit 680 USD pro tausend Board Feet einen neuen Höchststand der letzten zweieinhalb Jahre erreicht. Auslöser dieser Entwicklung sind die kürzlich angekündigten Zollerhöhungen auf Holzimporte in die USA, die die Abgaben auf kanadisches Schnittholz von derzeit etwa 15 % auf fast 40 % ansteigen lassen könnten. Kanada, das etwa ein Viertel des in den USA benötigten Schnittholzes liefert, spielt eine zentrale Rolle in diesem Markt.
Die geplanten Zollerhöhungen beeinflussen den US-Markt erheblich. Einige Unternehmen haben bereits begonnen, ihre Produktion in den Süden der USA zu verlagern, um die Auswirkungen abzumildern. Trotz dieser Maßnahmen führen Transportverzögerungen und gehäufte Einkäufe weiterhin zu einer Angebotsverknappung und treiben die Schnittholzpreise in die Höhe.
In Kanada haben Produktionskürzungen die Kapazität für nordamerikanisches Nadelschnittholz um 3,1 Milliarden Board Feet reduziert. Die daraus resultierende Knappheit und die Unsicherheit am Markt veranlassen viele Bauunternehmen dazu, Vorräte anzulegen, was die Preise zusätzlich steigen lässt.
Die U.S. Lumber Coalition unterstützt die Zollpolitik der US-Regierung, die darauf abzielt, die negativen Effekte unfairer Handelspraktiken im Holzsektor zu bekämpfen. Diese Politik könnte jedoch die kanadische Holzindustrie stark belasten, da höhere Zölle die Exportkosten nach Amerika deutlich erhöhen.
Die Zollerhöhungen könnten tiefgreifende Auswirkungen auf den US-amerikanischen Schnittholzmarkt haben. Experten befürchten, dass durch die Zölle etwa 1,3 Milliarden Board Feet der Schnittholzkapazität in British Columbia gefährdet sind. Um die ausländischen Importe zu ersetzen, wäre der Bau neuer Sägewerke erforderlich, was aufgrund verschiedener Beschränkungen eine Herausforderung darstellen könnte.
Europäische Schnittholzimporte, die derzeit etwa 6 % der US-Nachfrage decken, könnten ebenso von den Zollerhöhungen betroffen sein. Sowohl Produzenten im pazifischen Nordwesten als auch europäische Exporteure könnten profitieren, falls sie nicht selbst von den neuen Abgaben betroffen sind.
Angesichts dieser Entwicklungen hat die US-Regierung Untersuchungen zu weiteren Zöllen auf Importe aus Ländern eingeleitet, die digitale Dienstleistungssteuern erheben, was erneut Kanada und europäische Länder wie Deutschland betreffen könnte.