Die internationalen Holzpreise haben Mitte Februar ein Drei-Monats-Hoch erreicht. Besonders deutsche Waldbesitzer und Exporteure profitieren von der starken Nachfrage aus den USA, die für steigende Preise sorgt. Der Preis für Schnittholz stieg auf über 610 US-Dollar pro 1.000 Brettfuß. Werksschließungen in Nordamerika sowie Unsicherheiten im globalen Handel tragen zu dieser Entwicklung bei.
Die Produktionskapazität in Nordamerika ging im Jahr 2024 um 3,1 Milliarden Brettfuß zurück. Neben den Betriebsschließungen in den USA und Kanada wirken sich steigende US-Zölle auf kanadisches Holz zusätzlich aus. Sollte die neue US-Regierung ihre Ankündigungen umsetzen, könnten die Zölle auf kanadisches Nadelholz auf 25 % angehoben werden. Dies würde das Angebot in den Vereinigten Staaten weiter verknappen und den Import aus anderen Regionen, darunter Deutschland, verstärken.
Die National Home Builders Association warnt davor, dass höhere Einfuhrzölle die Preise in den USA und weltweit um bis zu 40 % verteuern könnten. In Deutschland führt die starke Nachfrage aus Übersee bereits zu steigenden Preisen. Während die vergangenen Jahre durch extreme Preisschwankungen geprägt waren, hat sich der Markt 2024 stabilisiert.
Nordamerika verzeichnete einen Rückgang der Produktionskapazität um mehr als 3 Milliarden Brettfuß, was den Sägewerken eine bessere Steuerung des Angebots ermöglichte. Diese Situation führte zu soliden Margen für die Unternehmen. Doch für das Jahr 2025 sind deutliche Veränderungen absehbar.
Eine sich wandelnde Angebotslage, Veränderungen bei den Zinsen und politische Unsicherheiten könnten die Preise für Holzprodukte erneut antreiben. In Kanada verstärken sinkende Preise und eine geringere Nachfrage die Schließung von Sägewerken, während hohe US-Zölle zusätzlichen Druck auf die Holzindustrie ausüben.
Deutsche Exporteure und Waldbesitzer profitieren derzeit noch von guten Preisen in den USA. Sollte jedoch die Einführung von Zöllen auf europäisches Holz erfolgen, könnte sich dieser Vorteil schnell abschwächen. Amerikanische Hersteller könnten Marktanteile zurückgewinnen, während kanadische Lieferanten zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.