Zu Beginn dieses Jahres haben sich die Holzpreise deutlich erhöht, berichten Waldbesitzer einstimmig. Ein maßgeblicher Treiber hierfür ist der gestiegene Export in die Vereinigten Staaten. Parallel dazu könnte die Nachfrage nach Bauholz durch eine Belebung im Bauwesen stark zunehmen, getrieben durch neu geschaffene Sondervermögen. Schon jetzt sind die Preise für Holz in den USA signifikant gestiegen. Auch ohne den Exportboom übersteigt die Nachfrage in vielen Gebieten das Angebot, was teilweise durch die geringere Menge an durch Schädlinge befallenem Holz in den vergangenen Monaten bedingt ist. Insbesondere bei Fichten-Sägerundholz sind die Preise in den Monaten Februar und März angestiegen, wie die Waldbesitzer-Verbände berichten. Für Fichtenholz in Standardlängen und -qualitäten werden Preise zwischen 103 und 115 Euro pro Festmeter, zuzüglich Mehrwertsteuer, genannt. Manche Käufer bieten zusätzlich Prämien für spezielle Längenformate. Die Preisentwicklung wurde vielerorts bis Ende April verlängert. Für von Käfern befallenes Holz liegen die Preise in der Regel 15 bis 20 Euro niedriger, und der Preisnachlass für minderwertiges D-Holz beträgt zwischen 25 und 35 Euro pro Festmeter.
Im ersten Quartal 2025 sind die Preise um 5 bis 10 Euro gestiegen. Auch Kiefernsägerundholz profitiert von der robusten Nachfrage, und hier sind ebenfalls Preisanstiege zu verzeichnen. Für Kiefernholz in Standardqualität und -stärke liegen die durchschnittlichen Preise bei 80 bis 90 Euro pro Festmeter, zuzüglich Mehrwertsteuer. Der deutliche Preisanstieg resultiert vor allem aus der anhaltend geringen Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigem Rundholz, wie die Waldbesitzer-Verbände mit Verweis auf die im Vergleich zu den Vorjahren deutlich reduzierten Schadholzmengen erklären. Ein weiterer preistreibender Faktor ist der aktive Export in die USA, der die Nachfrage ankurbelt.
Obwohl der Binnenmarkt für Schnittholz aufgrund der Schwierigkeiten in der Bauwirtschaft schwach bleibt, gibt es Anzeichen, dass die Tiefphase überwunden sein könnte. Angesichts lockerer Kreditvergabekriterien und weiterhin niedriger Zinsen werden steigende Bauinvestitionen erwartet, was auch die Nachfrage nach Bauholz steigern dürfte. Derzeit haben Sägewerke jedoch Schwierigkeiten, größere Mengen Schnittholz auf dem deutschen und europäischen Markt abzusetzen. Entscheidend wird sein, ob das neu eingeführte Sondervermögen eine Steigerung der Nachfrage im Bauwesen bewirken kann. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, sieht die Branche gerüstet, um neue Aufträge aufzunehmen, da viele Bauunternehmen derzeit nicht ausgelastet sind und von einem Mangel an Aufträgen berichten.
Eine Belebung der Nachfrage nach Bauholz könnte 2025 spürbar werden, besonders wenn das Angebot durch den starken Export merklich reduziert wird. Die Lagerbestände in der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind gut, was zu einer überwiegend stabilen Preisentwicklung bei Nadelindustrieholz führt, obwohl Produktionskürzungen möglich sind. Bei Energieholz bleibt die Marktsituation angespannt, da die Lager meist voll sind und die Nachfrage gering bleibt. Schwierigkeiten gibt es auch bei der Vermarktung von minderwertigerem Holz und Waldhackgut. In den USA haben die Preise für Schnittholz im März deutlich zugenommen, erreichten ein Zweieinhalbjahreshoch und wurden durch unerwartet hohe Baubeginne sowie Angebotsengpässe verstärkt. Die Unsicherheit bezüglich US-Zöllen, die sich voraussichtlich verdoppeln werden, trägt zusätzlich zur Preisdynamik bei.