Nachdem die Bauholzpreise auf den niedrigsten Stand seit anderthalb Jahren gefallen waren, verzeichneten sie Mitte Juli einen Anstieg von 20 %. Auslöser hierfür waren eine Zunahme der Baubeginne in den USA sowie ein Rückgang der Hypothekenzinsen. Die Notierungen für Bauholz erreichten zeitweise mehr als 500 US-Dollar pro 1000 Brettfuß, eine deutliche Erholung vom Tiefstand von 419 US-Dollar am 15. Juli.
Dieser Preisanstieg ist eng verbunden mit der gestiegenen Nachfrage nach Bauholz und wurde durch positive Signale von der US-Notenbank weiter befeuert. Hinweise auf eine mögliche Abschwächung der Inflation und eine kühlere Arbeitsmarktlage könnten bald zu Zinssenkungen führen. Diese Entwicklung würde wahrscheinlich zu niedrigeren Anleiherenditen und weiter sinkenden Hypothekenzinsen beitragen.
Letzte Woche fielen die Hypothekenzinsen für eine 30-jährige Festhypothek in den USA auf ein Viermonatstief von 6,77 %. Der Wohnungsbau, der besonders sensitiv auf Zinsänderungen reagiert, zeigte sich wiederbelebt. Ein Bericht des US-Handelsministeriums wies für Juni einen Anstieg der Baubeginne um 3,0 % auf eine jährliche Rate von 1,353 Millionen Einheiten aus, nachdem sie im Mai noch gesunken waren.
Besonders die Baubeginne von Mehrfamilienhäusern stiegen signifikant um 19,6 %, während die von Einfamilienhäusern um 2,2 % fielen. Die Analysten hatten einen Anstieg der Baubeginne prognostiziert, der jedoch von der tatsächlichen Entwicklung übertroffen wurde. Der Immobilienmarkt zeigt sich trotz der hohen Hypothekenzinsen robust, insbesondere bei Eigentumswohnungen und Mehrfamilienprojekten.
Die Bauindustrie könnte eine zusätzliche Belebung erfahren, wenn die erwarteten Zinssenkungen der Federal Reserve Realität werden und die Hypothekenzinsen weiter fallen. Dies würde auch den Holzmarkt weiter stützen und könnte eine Erholung bei Einfamilienhausprojekten begünstigen.