Forscher der Technischen Hochschule Köln widmen sich der Untersuchung von Quartierspeichern in Neubaugebieten, mit dem Ziel, die Planung und den Betrieb dieser Speichersysteme zu standardisieren. Diese Initiative soll eine effiziente und rechtlich abgesicherte Nutzung der Energie in Wohnquartieren ermöglichen und ist ein entscheidender Schritt im Rahmen der Energiewende.
Quartierspeicher spielen eine wichtige Rolle in der dezentralen Energieversorgung. Sie ermöglichen die gemeinschaftliche Nutzung größerer Speichereinheiten in Wohnquartieren, was effizienter und ressourcenschonender ist als der Einsatz einzelner Heimspeicher in jeder Wohneinheit. Die Herausforderung bisher lag jedoch häufig in den rechtlichen Rahmenbedingungen.
Betriebskonzepte im Fokus
Das Forschungsteam der TH Köln konzentriert sich darauf, funktionale Betriebskonzepte zu entwickeln, die sowohl die technischen als auch rechtlichen Aspekte berücksichtigen. Ein praktisches Beispiel wird im nordrhein-westfälischen Bergneustadt umgesetzt, wo in einem Neubaugebiet Photovoltaikanlagen und ein zentraler Batteriespeicher installiert werden. Der lokal erzeugte Strom wird primär vor Ort genutzt, wobei Überschüsse in den zentralen Speicher fließen.
Herausforderungen der Abrechnung
Eine der größten Herausforderungen besteht in der genauen Abrechnung der Energieflüsse. Die Bewohner müssen nachvollziehen können, wie viel Strom zu welchem Zeitpunkt vom Quartierspeicher bezogen oder eingespeist wurde. Eberhard Waffenschmidt, vom Institut für Elektrische Energietechnik der TH Köln, betont die Notwendigkeit, den administrativen und technischen Aufwand so gering wie möglich zu halten, um die Akzeptanz und Wirtschaftlichkeit der Systeme zu gewährleisten.
Entwicklung von Abrechnungs- und Messkonzepten
In Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Solingen arbeitet das Forscherteam an verschiedenen Abrechnungs- und Messkonzepten. Diese sollen nicht nur praktikabel, sondern auch rechtlich umsetzbar sein. Die gesammelten Betriebsdaten des Speichers über einen längeren Zeitraum werden ausgewertet, um die Systeme zu optimieren.
Ausblick und Handbuch
Die gewonnenen Erkenntnisse aus der Datenanalyse sollen in einem praxisorientierten Handbuch zusammengefasst werden. Dieses Handbuch soll als Leitfaden dienen, um die Planung und Umsetzung von Quartierspeichern zu vereinfachen und als Best-Practice-Beispiel für zukünftige Projekte zu fungieren. Laut Waffenschmidt könnten diese standardisierten Lösungen die Realisierung von Quartiersspeichern vorantreiben und so einen wertvollen Beitrag zur Energiewende leisten.