Die Sommermonate zeigen ein sich wiederholendes Muster auf dem Strommarkt, gekennzeichnet durch signifikante Preisschwankungen. Die Bedeutung der Regelleistung wächst, um diese Schwankungen zu managen.
Monatlich berichtet das Fachmagazin top agrar über die neuesten Entwicklungen auf den Strommärkten, wobei der zertifizierte Stromhändler Next Kraftwerke fundierte Daten und Analysen beisteuert. Das Unternehmen gehört zu den führenden Direktvermarktern von Strom aus erneuerbaren Energiequellen.
Nach einem Preisanstieg im Juni beruhigten sich die Spotpreise für Strom im Juli wieder. Im Day-Ahead-Handel lag der durchschnittliche Preis für einen Stundenkontrakt bei 6,77 Cent pro Kilowattstunde, was einen Rückgang von 19,8 % gegenüber dem Vormonat darstellt.
Ein Hauptgrund für den Preisrückgang war die starke Leistung der deutschen Solaranlagen, die insbesondere mittags einen Großteil des Strombedarfs decken konnten. Dadurch reduzierte sich der Bedarf an teureren Gaskraftwerken. Die Preiskurve am Spotmarkt zeigt typischerweise zu Tagesbeginn höhere Werte, die in den Mittagsstunden stark abfallen und gegen Abend wieder ansteigen, wenn die Sonnenenergie nachlässt.
Die Preisspanne am Spotmarkt kann innerhalb weniger Stunden rund 200 Euro pro Megawattstunde erreichen. Dies war in den letzten Jahren nicht so ausgeprägt und wirft Fragen auf, wie sich der weitere Ausbau der Solarenergiekapazitäten auswirken wird. Bereits jetzt decken Photovoltaik- und Windkraftanlagen zu bestimmten Zeiten bis zu 90 % des Strombedarfs.
Im Juli blieben extreme Preisereignisse aus, die in früheren Monaten durch technische Probleme im Stromhandel, Saharastaub oder ungewöhnliche Wetterlagen ausgelöst wurden. Der höchste Preis im kontinuierlichen Intraday-Handel erreichte am 25. Juli bis zu 378 Euro pro Megawattstunde.
Im Bereich der erneuerbaren Energien erzielten Photovoltaikanlagen im Durchschnitt Preise von 3,554 Cent pro Kilowattstunde, was einem Rückgang von 23,3 % gegenüber dem Vormonat entspricht. Landgestützte Windkraftanlagen erzielten 4,985 Cent pro Kilowattstunde, was einem Rückgang von 21,6 % entspricht, während offshore Anlagen leicht darunter lagen.
Trotz gelegentlich negativer Preise im Spothandel, die an insgesamt sechs Tagen zu beobachten waren, blieben die Terminmarktpreise für Strom über denen des Spotmarktes. Händler waren bereit, durchgehend mehr als 85 Euro pro Megawattstunde für das Frontjahr 2025 zu zahlen, was gegen Ende des Monats sogar auf über 90 Euro anstieg.
Die Nutzung von Flexibilität durch Betreiber von Anlagen, die Reservekapazitäten zur Netzstabilisierung bereitstellen, bleibt trotz der hohen Anteile erneuerbarer Energien am Strommix und der dadurch geringeren Verfügbarkeit konventioneller Kraftwerke weiterhin eine wertvolle Einnahmequelle.