Die Ölpreise an den internationalen Märkten sind erneut gestiegen und haben ein neues Mehrwochenhoch erreicht. Dies führt auch in Deutschland zu weiter steigenden Heizölpreisen.
Der August-Kontrakt für die europäische Nordsee-Ölsorte „Brent“ notiert derzeit bei 86,90 Dollar pro Barrel. Eine Tonne Gasöl zur Lieferung im Juli kostet aktuell 797 Dollar. Der Euro zeigt gegenüber dem US-Dollar kaum Bewegung und wird weiterhin bei etwa 1,0695 US-Dollar gehandelt.
Seit dem vierten Juni haben die Brent-Rohölpreise um knapp 10 Dollar pro Barrel zugenommen und liegen nun auf dem höchsten Stand seit Anfang Mai. Hauptursache für diesen Preisanstieg sind vor allem Faktoren auf der Angebotsseite. Die verschärfte politische Lage im Nahen Osten und die zunehmenden Drohnenangriffe der Ukraine auf russische Ölanlagen haben die Risikoprämie am Ölmarkt erhöht. Marktteilnehmer reagieren sehr sensibel auf diese Entwicklungen, da die Versorgungslage durch die Förderkürzungen der OPEC+ angespannt ist. Diese Organisation zeigt weiterhin große Geschlossenheit. Zudem wird aufgrund der saisonal bedingt erhöhten Nachfrage in den kommenden Wochen ein deutliches Defizit erwartet. Auch die Hurrikan-Saison erreicht ihre Hochphase, was zusätzliche Angebotsstörungen zur Folge haben könnte. Trotz eines unerwarteten Anstiegs der Ölbestände in den USA konnte der Ölmarkt in dieser Woche erneut zulegen.
Am Devisenmarkt gab es trotz zahlreicher veröffentlichten Konjunkturdaten wenig Bewegung. Die Zahlen waren gemischt und neutralisierten sich weitgehend gegenseitig. Heute richten sich die Blicke der Marktteilnehmer auf den wichtigen PCE-Preisindex aus den USA, der eine bedeutende Rolle für die Zinsentscheidung der US-Notenbank spielen könnte.
Die Heizölpreise in Deutschland steigen weiter und auch heute sind erneut Aufschläge zu erwarten. Erste Berechnungen und Preistendenzen lassen auf ein weiteres Plus von etwa einem halben Cent pro Liter schließen. Viele Verbraucher sind enttäuscht über die Preisentwicklung der letzten Wochen und reagieren mit einem Kaufstopp. Der globale Ölmarkt bleibt davon jedoch unbeeindruckt und weitere Preisanstiege sind absehbar.
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