Am vergangenen Freitag sind die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten erneut gefallen, was die Handelswoche mit einem deutlichen Minus abschließen ließ. Dies führt zu Beginn der neuen Woche zu niedrigeren Heizölpreisen in Deutschland, begünstigt auch durch Währungsgewinne des Euros gegenüber dem US-Dollar.
Die Preise für Brent-Öl, eine Nordsee-Ölsorte, belaufen sich aktuell auf 79,50 US-Dollar pro Barrel für die Oktober-Kontrakte. Gasöl zur Lieferung im September wird momentan für 714 US-Dollar pro Tonne gehandelt. Der Euro zeigt Stärke gegenüber dem US-Dollar und erreicht am Morgen Kurse um 1,1040 US-Dollar.
*Heizölpreise werden von fastenergy.de zur Verfügung gestellt. Partnerprogramm.
Die Möglichkeit eines Waffenstillstands in Gaza und daraus resultierende Hoffnungen auf eine Befriedung des Nahen Ostens setzten die Rohölpreise zum Wochenschluss unter Druck und senkten die Risikoprämie. Die Verhandlungen erscheinen jedoch weiterhin schwierig, und ein Scheitern bleibt eine reale Möglichkeit. Hinzu kommen erneute Sorgen um die Nachfrage, vor allem aus China, wo die wirtschaftliche Entwicklung und damit der Ölverbrauch hinter den Erwartungen zurückbleiben. Ein weiterer preissenkender Faktor ist die unerwartet schnelle Wiederinbetriebnahme einer Pipeline in Libyen, die es ermöglicht, die Förderung am Waha-Ölfeld mit einer Kapazität von etwa 300.000 Barrel pro Tag wieder aufzunehmen.
Neben diesen bearishen, also preissenkenden Einflüssen, gibt es auch bullishe, preistreibende Faktoren. Dazu zählen weiterhin die Entwicklungen im Nahen Osten, ukrainische Drohnenangriffe auf russische Ölanlagen und Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer, die das verfügbare Ölangebot zeitweise reduzieren. Die Stimmung am Ölmarkt bleibt angesichts dieser vielen Unsicherheitsfaktoren nervös, und Prognosen zur Preisentwicklung sind höchst unsicher.
Am Devisenmarkt konnte der Euro spät im Handel gegenüber dem US-Dollar zulegen, trotz positiver Konjunkturdaten aus den USA. Das Verbrauchervertrauen, gemessen durch die Universität Michigan, stieg im August unerwartet stark an. Dennoch rechnen viele Marktteilnehmer mit einer Zinssenkung durch die US-Notenbank im September.
Für den deutschen Inlandsmarkt bedeutet dies, dass die Heizölpreise zum Wochenstart voraussichtlich weiter sinken werden. Erste Berechnungen und Preisprognosen deuten auf einen Rückgang von etwa 0,5 bis 1 Cent pro Liter hin. Die Heizölpreise nähern sich damit einem Tiefstand, der zuletzt Anfang Juni erreicht wurde. Aktuell liegen die Preise deutlich unter dem Niveau des Vorjahres und sogar 63 Cent pro Liter unter denen des Krisenjahres 2022. Ein Kauf von Heizöl könnte sich unter diesen Umständen besonders lohnen.
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