Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern ein bereits bekanntes Szenario wiederholt. Nach einem steilen Abfall folgte ein ebenso rasanter Anstieg, sodass die Futures am Ende des Tages ungefähr auf ihrem Ausgangsniveau schlossen. Infolgedessen werden die Heizöl-Notierungen hierzulande heute nur wenig verändert in den Handel starten.
Aktuell notieren die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei etwa 83 US-Dollar pro Barrel. Eine Tonne Gasöl zur Lieferung im Juni kostet derzeit 748 Dollar. Der Euro bleibt im Vergleich zum US-Dollar im Aufwärtstrend und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0880 US-Dollar gehandelt.
Schwankungen durch API- und DOE-Berichte
Gestern bewegten sich die Rohölpreise zunächst seitwärts, nachdem die API-Ölbestandsdaten veröffentlicht wurden, die wenig spektakulär ausfielen. Doch mit dem Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) setzten erste Verkäufe ein. Die IEA korrigierte die Prognose zur globalen Ölnachfrage zum zweiten Mal in Folge nach unten. Gründe hierfür sind die schwache Konjunktur und der milde Winter.
Schwache Konjunkturdaten aus den USA verstärkten den Abwärtstrend im Ölkomplex weiter. Als jedoch die Ölbestandsdaten des US-Energieministeriums (DOE) veröffentlicht wurden, drehte der Markt abrupt. Innerhalb kurzer Zeit waren die Verluste wieder wettgemacht. Der DOE-Bericht zeigte einen Rückgang der Rohölbestände um 2,5 Millionen Barrel und bei Benzin um 0,2 Millionen Barrel. Diese Zahlen lagen jedoch unter den API-Werten. Zudem ging die Gesamtnachfrage leicht auf gut 20 Millionen Fass pro Tag zurück, während die Ölförderung stagnierte.
Ein preistreibender Faktor war die Meldung über einen zweiten Brandherd in Kanada, der die Ölförderung bald massiv beeinträchtigen könnte.
Euro legt zu
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar nach Bekanntgabe neuer Inflationsdaten aus den USA massiv zulegen. Er erreichte den höchsten Stand seit knapp zwei Monaten. Die US-Verbraucherpreise stiegen im April nur noch um 3,4 Prozent, verglichen mit 3,5 Prozent im Vormonat. Der Kern-Verbraucherpreisindex ging sogar noch stärker zurück. Dies weckte Hoffnungen auf eine baldige Zinswende.
Heizölpreise stabil
In Deutschland starteten die Heizölpreise heute weitgehend stabil in den Handel. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen nur leichte Veränderungen von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Das Börsengeschehen der letzten Tage hat gezeigt, dass die Luft nach unten bei den internationalen Ölpreisen mittlerweile recht dünn geworden ist. Sicherheitssuchende Ölheizer könnten daher mit einer rechtzeitigen Einlagerung kaum etwas falsch machen.