Stabilisierung der Ölpreise trotz geopolitischer Spannungen und schwacher US-Konjunkturdaten
Die internationalen Ölpreise haben sich gestern nach einem anfänglichen Rückgang schnell erholt und schlossen letztendlich sogar mit einem leichten Plus. Dies zeigt eine gewisse Stabilisierung im Markt, die durch diverse Faktoren beeinflusst wird. Der Preis für ein Barrel der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ steht aktuell bei 88,50 US-Dollar. Gleichzeitig kostet eine Tonne Gasöl für Mai-Lieferung momentan 787 US-Dollar.
Am Devisenmarkt erlebt der Euro gegenüber dem US-Dollar eine Aufwertung und wird derzeit zu etwa 1,0705 gehandelt. Diese Entwicklung könnte sich fortsetzen, da die US-Notenbank angesichts schwacher Konjunkturdaten – insbesondere neuer Einkaufsmanagerindizes – eine Zinssenkung in Erwägung ziehen könnte, um die Wirtschaft anzukurbeln.
Die Entspannung im Konflikt zwischen Israel und dem Iran hat zudem zu einer vorübergehenden Verringerung der Ölpreise geführt. Allerdings wurde diese Entwicklung durch die Ausfälle der Kirkuk-Ceyhan-Pipeline, durch die täglich etwa 400.000 Barrel Öl weniger auf den Markt gelangen, teilweise neutralisiert. Die OPEC hat sich in den laufenden Pipelinestreit zwischen dem Irak und der Türkei eingeschaltet, was zusätzliche Unsicherheiten schafft.
Trotz dieser geopolitischen Spannungen und der gemischten Nachrichten aus den USA gab es gestern Nachmittag eine Trendwende am Markt. Die Gasölpreise erholten sich vollständig von ihren anfänglichen Verlusten, und die Rohöl-Kontrakte endeten sogar im Plus. Diese Reaktion war möglicherweise eine Folge der schwachen US-Konjunkturdaten, die paradoxerweise Hoffnungen auf eine unterstützende Geldpolitik der US-Notenbank weckten.
Die gestrigen API-Ölbestandsdaten, die nach Börsenschluss veröffentlicht wurden, zeigten einen unerwarteten Rückgang der Rohölvorräte, was ebenfalls leicht preistreibend wirkte. Marktteilnehmer erwarten nun die umfangreicheren und einflussreicheren Zahlen des US-Energieministeriums.
In Deutschland beginnen die Heizölpreise heute mit wenig Veränderungen, tendieren jedoch leicht nach unten. Erste Berechnungen deuten auf ein mögliches Minus von bis zu einem halben Cent pro Liter hin. Das anhaltend hohe Interesse am Heizölkauf ist angesichts des attraktiven Preisniveaus und der unsicheren Aussichten am internationalen Ölmarkt verständlich.