Am 7. Juni 2024 um 09:42 Uhr standen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 79,97 US-Dollar pro Barrel. Eine Tonne Gasöl zur Lieferung im Juni kostete zu diesem Zeitpunkt 724,00 Dollar. Der Euro zeigte sich im Vergleich zum US-Dollar kaum verändert und wurde zu Kursen von 1,0889 US-Dollar gehandelt.
Am Vortag war der fundamentale Hintergrund für die Ölfutures neutral. Trotz eines gemeldeten Anstiegs der US-Ölvorräte durch das DOE und negativen OPEC+-Beschlüssen wurden diese Faktoren durch Hoffnungen auf eine Fed-Zinssenkung im September, mögliche Rückkäufe für die strategischen US-Rohölreserven und Produktionsausfälle in der Nordsee ausgeglichen.
Die Ölfutures setzten am Donnerstagmorgen ihre Erholung vom Vortag fort. Trotz schwacher US-Konjunkturdaten erreichten Brent und WTI vorläufige Tageshochs. Am Nachmittag verzeichneten die Ölfutures erneut Zuwächse, beeinflusst durch Aussagen des saudischen Energieministers und des russischen Vize-Premiers zur Flexibilität der OPEC+-Kürzungen sowie die Zinssenkung der EZB. Diese Entwicklungen führten zu einem späten Preisanstieg und einem Aufwärtspotenzial bei den Inlandspreisen.
Die Zinssenkung der EZB um 25 Basispunkte kam nicht überraschend, erhöhte jedoch die Wahrscheinlichkeit auf eine baldige Zinssenkung der Fed, was die Märkte stützte. Ein früherer Zinssenkungszyklus könnte die US-Konjunktur und damit die Ölnachfrage kurzfristig ankurbeln, birgt jedoch das Risiko einer erneut steigenden Inflation.
Die US-Ölnachfrage blieb schwach, wie die wöchentlichen DOE-Daten zeigten. Obwohl sie um 1,1 Millionen Barrel pro Tag anstieg, sank die Nachfrage nach Benzin und Destillaten in der ersten Woche der Fahrsaison, und die Ölbestände erreichten den höchsten Stand seit Oktober.
Marktteilnehmer bleiben skeptisch bezüglich der Nachfrage in China, obwohl bessere Konjunkturindikatoren diese Woche für leichten Optimismus sorgten. Auch die Nachfrage in Indien wird genau beobachtet, da das Land China als wichtigsten Nachfrage-Treiber ablösen könnte. Die jüngsten indischen Nachfragedaten zeigten jedoch im Mai einen Rückgang.
Heute Morgen sind die Hoffnungen auf eine frühere Zinssenkung der Fed stark, was den Ölfutures Aufwind verleiht. Die Heizölpreise in Deutschland werden voraussichtlich mit weiteren Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen deuten auf ein Plus von rund einem Cent pro Liter hin. Insgesamt bleibt das Preisniveau aber weiterhin attraktiv. Sicherheitsorientierte Verbraucher können dies zur vorzeitigen Einlagerung nutzen.