Zur Wochenmitte haben die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten erneut deutliche Aufschläge verzeichnet. Dies wird voraussichtlich auch die Heizöl-Notierungen beeinflussen, die mit einem Plus in den Handel starten werden.
Aktuell notieren die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 85,21 Dollar pro Barrel. Eine Tonne Gasöl zur Lieferung im Juni kostet derzeit 785,25 Dollar. Der Euro hat im Vergleich zum US-Dollar leicht nachgegeben und wird heute Morgen zu einem Kurs von etwa 1,0738 US-Dollar gehandelt.
Trotz eines unerwartet deutlichen Anstiegs der Rohölbestände laut den API-Bestandsdaten bleiben die Ölpreise an den Börsen ICE und NYMEX stabil auf hohem Niveau. Die Marktteilnehmer richten ihren Fokus stärker auf die erwartete Angebotsknappheit im zweiten Halbjahr. Diese Knappheit hängt mit den Beschlüssen der OPEC+ zusammen, die eine Rückführung der Kürzungen ab Oktober vorgesehen haben, jedoch diese als optional und marktabhängig bezeichnet haben. Daher werden die Kürzungen vorerst fortgesetzt.
Es gibt Hinweise auf eine mögliche Verknappung auf dem physischen Markt im nächsten Quartal, abhängig von der Nachfrage. Schwache Raffineriemargen bleiben jedoch ein besorgniserregender Faktor. Zusätzlich unterstützen steigende Preise eine risikofreudige Stimmung an den globalen Märkten.
Im Nahen Osten verschärft sich der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah, was potenzielle Risiken für die Öllieferketten birgt. Diese Unterbrechungsrisiken könnten die Ölpreise weiter in die Höhe treiben.
Insgesamt überwiegen derzeit die bullischen Faktoren die bärischen Aspekte, obwohl das heutige Handelsvolumen aufgrund eines US-Feiertages gering und volatil sein dürfte.