Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten erlebten am Freitag einen signifikanten Rückgang, der auch Auswirkungen auf die Heizölpreise in Deutschland zu Beginn der neuen Handelswoche hat. Nach einem zunächst robusten Start fielen die Preise und gingen auf Tagestief aus dem Handel.
Die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ stehen aktuell bei 82,70 US-Dollar pro Barrel. Die Preise für eine Tonne Gasöl zur Lieferung im Mai liegen momentan bei 747 Dollar. Der Euro bleibt stabil im Vergleich zum US-Dollar und wird auch am heutigen Morgen zu Kursen um 1,0770 US-Dollar gehandelt.
Zu Wochenbeginn dominieren am Ölmarkt preisdrückende Faktoren. Ein entscheidendes Ereignis ist das anstehende Treffen der OPEC und ihrer verbündeten Nicht-Mitgliedsländer Anfang Juni. Trotz allgemeiner Erwartungen einer Verlängerung der aktuellen Förderkürzungen sorgen Äußerungen des irakischen Ölministers Haydn Abdul Ghani für Unsicherheit. Er lehnte zunächst weitere Kürzungen ab, revidierte seine Aussage jedoch später.
Ein weiterer Faktor, der die Ölpreise beeinflusst, ist die Prognose von Standard & Poors zur Ölförderung in Kanada. Demnach könnte die Gewinnung aus Ölsanden bis 2030 um 15 Prozent steigen – eine signifikante Erhöhung gegenüber früheren Schätzungen. Zudem dämpften Kommentare von Mitgliedern der US-Notenbank die Kauflaune, indem sie eine möglicherweise längere Phase hoher Zinsen signalisierten.
Trotz der Abwärtsrisiken für die Ölpreise bleiben diese durch die angespannte Lage im Nahen Osten und den Anstieg der chinesischen Ölimporte begrenzt. Letzteres deutet darauf hin, dass die globale Ölnachfrage weiterhin steigt.
Am Devisenmarkt bleibt die Bewegung zwischen Euro und US-Dollar gering. Es wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen bald senken könnte, während die US-Notenbank die Zinswende möglicherweise bis in den Herbst hinaus verschieben muss. Ein weiterer Indikator, der die Marktstimmung beeinflusst, ist der neue Index zum US-Verbrauchervertrauen von der Universität Michigan, der im Mai auf 67,4 Punkte fiel.
Die Heizölpreise in Deutschland reagieren auf diese Entwicklungen mit leichten Abschlägen. Nach ersten Preistendenzen könnten die Notierungen heute um einen halben bis einen Cent pro Liter sinken.