Zur Mitte der letzten Woche verzeichneten die internationalen Warenterminmärkte für Öl einen Anstieg, der sich am Freitag mit weiteren signifikanten Zuwächsen fortsetzte. Dies hat auch in Deutschland zu einem erneuten Anstieg der Heizölpreise geführt.
Derzeit liegen die Oktober-Kontrakte für die europäische Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 79,50 US-Dollar pro Barrel. Der Preis für eine Tonne Gasöl zur Lieferung im September beträgt momentan 712 US-Dollar. Der Euro zeigt sich stärker gegenüber dem US-Dollar und wird aktuell zu einem Kurs von etwa 1,1190 US-Dollar gehandelt.
*Heizölpreise werden von fastenergy.de zur Verfügung gestellt. Partnerprogramm.
Nach einem deutlichen Rückgang der Preise für Gasöl und Rohöl vor zwei Wochen galt der Ölmarkt zuletzt als technisch überverkauft. Zudem schwand das Vertrauen der Marktteilnehmer in einen Durchbruch bei den Waffenruheverhandlungen in Gaza. Eine Einigung steht weiterhin aus, und am vergangenen Sonntag eskalierte die Situation erneut, als die von Iran unterstützte Hisbollah-Miliz aus dem Libanon heraus agierte. Vor Beginn des Hisbollah-Angriffs mit Drohnen und Raketen führten israelische Kampfflugzeuge etwa 100 Luftangriffe auf Ziele im Libanon durch, basierend auf Informationen über einen bevorstehenden Angriff. Die Reaktion des Ölmarktes auf die jüngsten Ereignisse im Nahen Osten war bisher zurückhaltend, ein Rückgang der Ölpreise scheint momentan unwahrscheinlich. Auch die Aussichten auf eine baldige Zinssenkung in den USA, welche die Wirtschaft und somit auch die Ölnachfrage stimulieren könnte, führen zu keiner Preisreduktion. Trotzdem hat die US-Bank Morgan Stanley ihre Preisprognosen für dieses und nächstes Jahr leicht nach unten angepasst, da sie aufgrund der wirtschaftlichen Abschwächung in China ein geringeres Wachstum der Ölnachfrage erwartet.
Am Devisenmarkt richteten sich am Freitag alle Augen auf die Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell beim Notenbanksymposium in Jackson Hole. Powell ließ keinen Zweifel daran, dass die Zinsen bei der nächsten Sitzung der Federal Reserve im September gesenkt werden. Es bleibt jedoch offen, ob es zu einem größeren Zinsschritt von 50 Basispunkten oder lediglich zu einer Reduktion um einen viertel Prozentpunkt kommen wird. Der Euro kletterte nach dieser Ankündigung nahe an die Marke von 1,12 US-Dollar und erreichte damit den höchsten Stand seit über einem Jahr.
Trotz der Währungsgewinne werden die Heizölpreise in Deutschland mit Aufschlägen in die neue Woche starten. Erste Schätzungen prognostizieren ein Plus von etwa einem halben bis einem Cent pro Liter. Trotz der Preisanstiege der letzten Tage bleiben die Notierungen auf einem attraktiven Niveau nahe der Jahrestiefstände. Entsprechend hoch ist weiterhin die Nachfrage, was zu zunehmend längeren Lieferzeiten führt.
*Heizölpreise werden von fastenergy.de zur Verfügung gestellt. Partnerprogramm.