Die Preise für Strom haben im Oktober historische Tiefstwerte erreicht, sowohl am Spotmarkt als auch für Neukunden. Eine plötzliche Windflaute hat jedoch zu einer deutlichen Preissteigerung geführt. Die Schwankungen treffen besonders Kunden mit dynamischen Tarifen, wie sie beispielsweise Tibber anbietet.
Die Kosten für Strom am Spotmarkt sind direkt abhängig von der Verfügbarkeit erneuerbarer Energien wie Wind und Sonne. Mit dem Ende der optimalen Jahreszeit für Solarstrom und dem aktuellen Mangel an Windkraft, zeigen sich nun signifikante Auswirkungen auf die Preise. Innerhalb der letzten acht Wochen sind die Spotmarktpreise auf ein Niveau gestiegen, das zuletzt nicht mehr erreicht wurde.
Am 13. Oktober beispielsweise lag der Tagesdurchschnittspreis am Spotmarkt bei lediglich 0,81 Cent pro kWh, mit 16 Stunden des Tages sogar im Bereich negativer Preise, während derer Stromversorger für den Strombezug bezahlt wurden. Dieses Phänomen zeigt die volatilen Bedingungen auf dem Strommarkt, die stark von den natürlichen Gegebenheiten abhängen.
Trotz des jüngsten Anstiegs der Spotmarktpreise ist der Effekt auf die Strompreise für Neukunden bisher gering. Die Preise hatten zuvor mit 22,9 Cent je kWh einen Tiefpunkt erreicht, liegen aber nun bei etwa 23,3 Cent je kWh. Dieser Anstieg um 0,4 Cent mag gering erscheinen, doch er verdeutlicht, wie schnell Energieanbieter ihre Preise an die sich ändernden Marktbedingungen anpassen.
Viele Marktbeobachter hatten bei fortwährend niedrigen Spotmarktpreisen von 7 bis 8 Cent pro kWh einen Rückgang der Neukundenpreise auf unter 20 Cent pro kWh für möglich gehalten. Die jüngsten Entwicklungen gehen jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Dennoch könnte ein erneuter Preisrückgang eintreten, sollte der Spotmarktpreis wieder fallen.