Solaranlagen mit integrierten Stromspeichern bieten eine Notstromfunktion, die Hausbesitzern bei einem Stromausfall weiterhin Energie liefern kann. Diese Systeme ermöglichen es, den Haushalt autark mit Strom aus der Solaranlage zu versorgen, eine sogenannte Insellösung. So können üblicherweise an das Netz angeschlossene Solaranlagen im Falle eines Stromausfalls autonom weiterbetrieben werden. Hersteller wie BYD mit der Batteriebox oder Varta heben hervor, dass ihre Speicher durch die Notstromfunktion auf einer bis drei Phasen den gesamten Haushalt versorgen können.
Für die Umsetzung dieser Funktion ist ein kompatibler Hybrid- oder Speicher-Wechselrichter erforderlich, der die Notstrom- und Off-Grid-Funktionen unterstützt. Allerdings stellen Verbraucher und Landwirte oft fest, dass die Funktionsprüfung im realen Szenario einer Netzabschaltung schwierig ist, da Installationsfirmen nur vage oder allgemeine Informationen nach der Installation bereitstellen.
Ein echtes Notstromsystem, das unterbrechungsfrei und automatisch bei einem Stromausfall auf Selbstversorgung umschaltet, findet man typischerweise in Krankenhäusern oder kritischen Infrastrukturen. Im privaten Bereich wird eher von einer Ersatzstromversorgung gesprochen, die zwar die Versorgung im Notfall sicherstellt, jedoch mit geringerem technischen Aufwand und Kosten verbunden ist. Solche Systeme trennen das Haus automatisch vom öffentlichen Netz und schalten auf interne Batteriespeicher um. Es bleibt jedoch die Frage, ob der Speicher unter diesen Umständen auch solar nachgeladen werden kann, da nicht alle Ersatzstrom fähigen Speicher dies ermöglichen.
Techniker weisen darauf hin, dass für die volle Funktionalität nicht nur der Speicher und der Wechselrichter entscheidend sind, sondern auch eine Notstromabschaltung im Hauptverteiler installiert sein muss. Diese verhindert, dass Strom in ein außer Betrieb befindliches öffentliches Netz fließt und ermöglicht gefahrlose Arbeiten am Verteilernetz.
Die Grenzen der Notstromfunktion sind ebenfalls zu beachten. Große Verbraucher wie Elektromotoren können durch den Notstrom nicht betrieben oder geladen werden. Die Verfügbarkeit des Notstroms ist zudem abhängig von den Wetterbedingungen, insbesondere wenn die Batterie nur geladen werden kann, solange die Sonne scheint. Im Winter kann Schnee auf den Solarmodulen liegen, was die Stromerzeugung und somit die Notstromversorgung beeinträchtigt. In solchen Fällen wäre ein dieselbetriebenes Notstromaggregat eine Alternative. Techniker betonen außerdem, dass alle Komponenten für den Notstrombetrieb „schwarzstartfähig“ sein müssen, also auch unabhängig vom Stromnetz hochfahren können. Dies bleibt eine theoretische Funktion vieler moderner PV-Speicher und Wechselrichter, deren praktische Umsetzbarkeit oft ungewiss ist.
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