Der CDU-Bundestagsabgeordnete Hermann Färber äußert Bedenken hinsichtlich der verpflichtenden Einrichtung von Hygieneschleusen in Ställen für mobile Geflügelhaltung. Die Neufassung der Geflügel-Salmonellen-Verordnung sieht vor, dass Betriebe Hygieneschleusen einrichten müssen. Färber kritisiert die Bundesregierung dafür, dass sie bisher keine überzeugenden Lösungen präsentiert hat, wie diese Vorgabe umgesetzt werden soll. Er fordert daher einen Dialog mit der Branche, um praktikable Lösungen zu finden.
Forderung nach praktikablen Lösungen
Für Färber ist es denkbar, dass Betriebe in der Nähe von Mobilställen Umkleidemöglichkeiten schaffen, in denen Schutzkleidung angelegt und Schuhe gewechselt werden können. Es sei jedoch inakzeptabel, wenn Geflügelhalter mit Mobilställen die Anforderungen nicht erfüllen könnten und dadurch gezwungen wären, aufzugeben. Färber betont, dass die mobile Geflügelhaltung eine tier- und umweltfreundliche Haltungsform sei, die von Verbrauchern bevorzugt werde, besonders in kleinen Betrieben.
Unterschiedliche Anforderungen für Mobil- und Festställe
Färber hebt hervor, dass Hygiene und Biosicherheit in der Geflügelhaltung unerlässlich sind, jedoch hält er es für angebracht, Mobil- und Festställe unterschiedlich zu behandeln. Aufgrund der Freilandhaltung bei Mobilställen könnten Krankheitserreger durch Wildtiere und wechselnde Weideflächen in die Herde gelangen. Daher sieht Färber die Sinnhaftigkeit einer Hygieneschleuse in Mobilställen kritisch.
Praktische Herausforderungen
Färber weist darauf hin, dass es an Platz, Strom und fließendem, frostsicherem Wasser für die Integration einer Hygieneschleuse in den Mobilstall mangelt. Diese praktischen Herausforderungen machen es für viele Betriebe schwer, die neuen Anforderungen zu erfüllen.
Aufruf zum Dialog
Färber fordert die Bundesregierung auf, in einen Dialog mit der Branche zu treten, um praktikable Lösungen zu finden. Die mobilen Geflügelhalter sollten unterstützt und nicht durch übermäßige Bürokratie belastet werden. Ziel müsse es sein, praktikable und umsetzbare Maßnahmen zu entwickeln, die sowohl den Anforderungen an die Hygiene gerecht werden als auch die speziellen Bedingungen der mobilen Geflügelhaltung berücksichtigen.
Die Diskussion um die neuen Hygieneanforderungen zeigt, wie wichtig es ist, praxisnahe Lösungen zu finden, die die besondere Situation der mobilen Geflügelhaltung berücksichtigen und gleichzeitig hohe Hygienestandards sicherstellen. Nur so kann die mobile Geflügelhaltung als umwelt- und tierfreundliche Alternative weiter bestehen und gefördert werden.