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Tschechien fordert EU-weites Verbot der Käfighaltung

Tschechien verstärkt seine Bemühungen, die Käfighaltung von Legehennen in der gesamten Europäischen Union zu verbieten. Der tschechische Landwirtschaftsminister Marek Výborný hat nach Gesprächen mit EU-Beamten den EU-Gesundheitskommissar Olivér Várhelyi aufgefordert, schnell einen Gesetzesvorschlag zur Beendigung dieser Praxis vorzulegen. Tschechien, das ab 2027 ein nationales Verbot der Käfighaltung einführt, sieht sich durch die fortgesetzte Erlaubnis dieser Haltungsform in anderen EU-Ländern im Wettbewerb benachteiligt.

Obwohl die ehemalige EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides bereits einen allgemeinen Ausstieg aus der Käfighaltung für landwirtschaftliche in der EU angekündigt hatte, sind konkrete gesetzliche Maßnahmen bislang ausgeblieben. Ein für Herbst 2023 geplantes Tierschutzpaket beschränkte sich lediglich auf eine Überarbeitung der EU-Tiertransportverordnung, während Pläne zur Reform der Tierhaltungsstandards noch immer auf ihre Umsetzung warten.

Die Praxis der Käfighaltung variiert stark innerhalb der EU. Während einige Länder wie Luxemburg, und nur einen minimalen Anteil ihrer Legehennen in Käfigen halten, nutzen andere, darunter Malta und , diese Haltungsform für einen Großteil ihrer Produktion. In Deutschland soll die Erlaubnis für sogenannte „ausgestaltete“ Käfige, die etwas mehr Platz pro Henne bieten, Ende 2024 auslaufen.

Die Forderung Tschechiens nach einem EU-weiten Verbot spiegelt die wachsenden Bedenken hinsichtlich und fairen Wettbewerbsbedingungen wider. Der tschechische Geflügelzuchtverband weist jedoch auf die finanziellen und organisatorischen Herausforderungen hin, die ein Ausstieg aus der Käfighaltung mit sich bringt. Noch Ende 2023 wurden in Tschechien über die Hälfte der Legehennen in Käfigen gehalten, was die Umstellung zu einer bedeutenden Aufgabe für die Branche macht.