Die Amtszeit von Donald Trump hat auf den internationalen Agrarmärkten eine Welle der Unsicherheit ausgelöst. Landwirte in den USA und Europa blicken besorgt in die Zukunft, da die handelspolitischen Entscheidungen der US-Regierung weitreichende Auswirkungen haben könnten. Insbesondere die Energiepolitik wird von den amerikanischen Agrarproduzenten mit Sorge betrachtet.
Experten analysieren, wie Trumps Politik die Agrarmärkte, insbesondere in Europa und Deutschland, beeinflussen könnte. Die Auswirkungen seiner Politik könnten sich an der Chicago Board of Trade (CBoT) zeigen und möglicherweise den Handel an der Euronext in Paris sowie den deutschen Kassamarkt beeinflussen. Der sogenannte „Trump-Faktor“ könnte in einem Marktumfeld, das derzeit für Mais und Weizen eher bullish und für Ölsaaten neutral ist, signifikante Effekte haben. Während die globalen Endbestände bei Mais und Weizen rückläufig sind, drücken steigende Endbestände bei Sojabohnen die Preise. Bei anderen Ölsaaten wie Raps, Sonnenblumen und Palmöl sind die Bestände hingegen knapp.
Finanzinvestoren reagieren unterschiedlich auf diese Entwicklungen: Einige setzen auf steigende Preise bei Mais und Sojabohnen, während bei Weizen mit fallenden Preisen gerechnet wird. Bisher hat Trumps Amtsantritt wenig direkten Einfluss auf die Agrarmärkte gezeigt, auch wenn seine Zolldrohungen gegenüber Mexiko und Kanada zeitweise für Aufsehen sorgten.
Ein möglicher Handelskonflikt zwischen den USA und China könnte jedoch den Rapsmarkt in Europa belasten, während Strafzölle auf amerikanische Sojabohnen begrenzte Auswirkungen hätten, da China bereits auf Lieferungen aus Brasilien umgeschwenkt ist. Die Agrarpolitik der USA unter Trump bleibt ein Unsicherheitsfaktor, der die Märkte weiterhin beunruhigen könnte.
Eine Neuausrichtung in der Biokraftstoffpolitik der USA könnte zudem die Nachfrage nach Mais und Sojabohnen steigern und den Anbau von Sommerweizen attraktiver machen. Auch geopolitische Spannungen, wie ein möglicher Konflikt in der Ukraine, könnten die Weizenpreise in die Höhe treiben. Der Wechselkurs zwischen Euro und Dollar sowie die Inflationsraten sind ebenfalls entscheidende Faktoren, die die Exportchancen für EU-Weizen verbessern könnten, während Importe teurer würden.
Deutsche Landwirte stehen somit vor einer unsicheren Vermarktungsstrategie. Während bei Weizen Chancen nach oben bestehen, könnte der Rapsmarkt unter Druck geraten. In dieser volatilen Situation bleibt es essentiell für die Agrarwirtschaft, die globalen politischen Entwicklungen genau zu beobachten und flexibel auf Veränderungen zu reagieren.