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Butterpreise steigen: Verbraucher müssen sich gewöhnen

Die Verbraucher müssen sich an steigende Butterpreise gewöhnen, denn die Knappheit an Milchfett sorgt für Engpässe auf dem Markt. Derzeit kostet ein 250-Gramm-Päckchen Markenbutter im Supermarkt über 3 Euro. Auch die Preise für Eigenmarken sind mit 2,39 Euro deutlich höher als im September, als sie noch bei 2,09 Euro lagen. Zum Vergleich: Im Februar 2009 kostete das gleiche Päckchen lediglich 66 Cent. Clemens Rück, Molkereimeister und Sprecher der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten, erklärt die Ursachen für diese .

Laut Rück gibt es aktuell einen globalen Mangel an Fett, der sich auch auf die Preise von Butter, Sahne, Joghurt und Käse auswirkt. Aufgrund der schlechten Futterqualität, die durch ungünstige Witterungsbedingungen entstanden ist, enthält die weniger Fett. Auch die vermehrte Nutzung von Melkrobotern führe, so Rück, zu dünnflüssigerer Milch. Außerdem ist die Milchproduktion in Deutschland durch die Blauzungenkrankheit bei Rindern eingeschränkt. Zusätzlich hat die Aufgabe vieler Milchviehbetriebe die Situation verschärft. Seit dem Jahr 2000 ist der Bestand an Milchkühen in Deutschland von 4,57 Millionen auf 3,67 Millionen gesunken.

Diese Faktoren spiegeln sich auch an der Butterbörse wider. Die Nachfrage nach Markenbutter ist hoch, und die Preise steigen kontinuierlich. Aktuell liegt der Kilopreis für geformte Markenbutter (250 g) bei 8,50 bis 8,80 Euro ab Werk, exklusive Mehrwertsteuer. Rück, der die Preisfindung in den Handelskonferenzen moderiert, geht nicht davon aus, dass sich die Lage bald entspannen wird. Die Nachfrage nach Käse steigt im Herbst, und mit der beginnenden Backsaison wird auch Butter vermehrt benötigt. Die Zeiten der „Butterberge“ und „Milchseen“ seien vorbei, sagt er.

Auch der internationale Markt beeinflusst die Preisentwicklung. In vielen Regionen der Welt, nicht nur in Europa, wächst der Konsum fetthaltiger Produkte wie Käse. Zwar nimmt das globale Angebot allmählich wieder zu, doch die Nachfrage bleibt hoch. Auffällig ist in Deutschland die Preisgleichheit bei Butterprodukten der Supermarktketten, was auf eine genaue Kalkulation hinweist. Die Zahl der Molkereien ist in den letzten Jahrzehnten von 3.401 auf nur noch 161 gesunken, wodurch der Wettbewerb geschwächt wurde und Preisabsprachen leichter möglich sind. Rund ein Drittel der Milch in Deutschland wird über den Lebensmitteleinzelhandel vertrieben, während der Rest an die Industrie und in Form von Produkten wie Milchpulver auf den geht.

Doch welche Folgen hat die Preisentwicklung für die Landwirte? Laut Holger D. Thiele, Agrarökonom am Institut für Ernährung und Ernährungswirtschaft in Kiel, könnten höhere Butterpreise bald auch den zugutekommen. Etwa 80 Prozent der 2,39 Euro, die Verbraucher für ein Päckchen Butter zahlen, fließen in die Höfe, da die dort durch gestiegene Auflagen erheblich zugenommen haben. Auch die Molkereien und der Einzelhandel sehen nur eine geringe Marge, da die Preise für Energie, Personal und Transport gestiegen sind. Die Handelsspanne für ein Päckchen Butter beträgt lediglich sechs Cent, aus denen die Supermärkte ihre Kosten decken müssen. Laut Thiele möchten die Händler die Preise nicht weiter erhöhen, um Verbraucher nicht abzuschrecken – „Niemand füllt sich hier die Taschen,“ betont er.

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