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Danone relativiert Soja-Import-Stopp aus Brasilien

Die bevorstehende Einführung einer , die entwaldungsfreie Lieferketten vorschreibt, hat in Brasilien, insbesondere unter Sojaproduzenten, erhebliche Unstimmigkeiten ausgelöst. Der französische Molkereikonzern Danone hat angekündigt, in Zukunft auf aus Brasilien zu verzichten, was zu scharfer Kritik seitens der brasilianischen Sojabohnenproduzenten geführt hat. Sie fordern sogar einen Boykott gegen Danone. Die brasilianische Regierung hat ebenfalls negativ auf die Maßnahmen europäischer Firmen reagiert und diese als „unvernünftig“ bezeichnet.

Jürgen Esser, der Finanzchef von Danone, erklärte, dass das Unternehmen beabsichtigt, Sojabohnen zukünftig aus Asien zu beziehen, um den neuen EU-Richtlinien zu entsprechen. Diese Entscheidung stieß auf empörte Reaktionen von brasilianischen Landwirten. Die Organisation Aprosoja Brasil warf Danone vor, den Produktionsprozess in Brasilien nicht zu verstehen und das Land zu diskriminieren. Das brasilianische kritisierte die EU-Gesetzgebung als willkürlich und einseitig. Danone Brasil hat später den kompletten Stopp von Soja-Importen relativiert und betont, weiterhin Soja aus Brasilien zu beziehen, solange es den Vorschriften entspricht.

Experten wie Gert van der Bijl vom Solidaridad Network sehen den Schritt von Danone jedoch als weniger dramatisch als befürchtet. Van der Bijl wies darauf hin, dass Danone hauptsächlich Soja für die verwendet und nur ein kleiner Teil für Sojamilch benötigt wird, von dem wiederum nur ein Bruchteil aus Brasilien stammt.

Trotz der Anstrengungen von Unternehmen, entwaldungsfreie Produkte zu beziehen, bleibt die Situation in Brasilien problematisch. Große Händler haben zugesichert, kein Soja mehr von neu gerodeten Flächen im Amazonas zu beziehen, doch die Abholzung in der Cerrado-Savanne ist weiterhin ein ernstes Problem. Die EU-Verordnung, die Ende Dezember in Kraft treten soll, verschärft die Spannungen zwischen brasilianischen Landwirten und europäischen Unternehmen.

Deutsche Unternehmen wie geraten ebenfalls in Kritik wegen des Soja-Imports. Umweltorganisationen fordern rechtliche Schritte aufgrund möglicher Verstöße gegen das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Sojaanbau im brasilianischen Cerrado mit Menschenrechtsverletzungen und Landkonflikten verbunden ist.

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