Die Maisexporte aus der Ukraine werden im Wirtschaftsjahr 2024/25 voraussichtlich fast halbieren, so die Prognosen von Experten. Im Jahr 2023/24 exportierte das Land noch rund 30 Millionen Tonnen Mais. Für die kommende Saison sind jedoch deutlich geringere Mengen zu erwarten, da die Lagerbestände zum 1. September dieses Jahres auf nur 600.000 Tonnen gesunken sind. Diese Informationen wurden während eines wöchentlichen Briefings von Analysten des landwirtschaftlichen Kooperativs PUSK, einer Einrichtung im Rahmen des Allukrainischen Agrarrats, bekannt gegeben.
Die Experten schätzen die Maisernte in der Ukraine auf etwa 21-22 Millionen Tonnen, von denen rund 5 Millionen Tonnen für den Binnenmarkt bestimmt sein sollen. Das Exportpotenzial wird auf 15-17 Millionen Tonnen geschätzt, was nahezu eine Halbierung im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Analysten betonten zudem, dass die globale Nachfrage nach ukrainischem Mais, insbesondere in Europa, weiterhin hoch ist.
„Spanien zeigt ein starkes Interesse an ukrainischem Mais. Bis zum Ende der letzten Woche stieg der Preis auf 222-224 US-Dollar pro Tonne, während er zu Wochenbeginn noch bei 215 US-Dollar lag. Auch Portugal hat seine Einkäufe gesteigert“, so die Analysten.
Allerdings sieht sich der ukrainische Mais zunehmender Konkurrenz durch die USA gegenüber. „Amerikanische Exporteure bieten Mais 2-3 US-Dollar pro Tonne günstiger an, was dazu führt, dass Importeure, darunter auch Spanien, im November und Dezember auf amerikanischen Mais umsteigen“, erklärten die Experten.
Bezüglich der Maispreise erwarten die Analysten trotz einiger lokaler Schwankungen einen Anstieg in der zweiten Saisonhälfte. „Wir beobachten bereits eine Tendenz zu höheren Preisen. Bis zum Jahresende könnte der hypothetische Preis auf 200-205 US-Dollar pro Tonne steigen, im Frühjahr sogar auf 220-230 US-Dollar. In den nächsten 2-3 Wochen könnte es allerdings zu einem vorübergehenden Preisrückgang auf 175-178 US-Dollar pro Tonne kommen“, fassten die Analysten zusammen.