Die Preise für Schlachtschweine in Deutschland haben einen neuen Tiefstand erreicht, den niedrigsten seit November 2022. Dieser deutliche Rückgang ist vor allem auf den Druck der Schlachthöfe zurückzuführen, die von einem Überangebot berichten. Die Erzeugergemeinschaften bestätigen, dass der hohe Bestand an Schlachtschweinen und Sauen die Preise in der aktuellen Schlachtwoche stark gedrückt hat.
In der letzten Auktion der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) wurde das Problem besonders sichtbar: Von 645 angebotenen Tieren fanden vier Partien keinen Abnehmer. Dies markiert bereits die zweite Auktion in Folge ohne erfolgreiche Preisfindung. Der zuletzt festgestellte Auktionspreis lag bei lediglich 2,05 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht.
Schlachtereien fordern angesichts der hohen Schlachtzahlen und des zunehmenden Angebots eine Anpassung der Preise. Diese Entwicklung ist nicht nur auf Deutschland beschränkt, sondern wird auch auf europäischer Ebene beobachtet. Besonders bei Schlachtsauen wird ein Anstieg des Angebots erwartet, da die Schlacht- und Zerlegekapazitäten bereits reduziert wurden.
Die Nachfrage nach Schweinefleisch ist ebenfalls rückläufig, was unter anderem auf die Ferienzeit zurückzuführen ist. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hat für den Zeitraum vom 24. bis 30. Oktober einen weiteren Rückgang des Schweinepreises auf 1,92 Euro je Indexpunkt verzeichnet, ein Minus von 8 Cent im Vergleich zur vorherigen Woche. Auch der Preis für Schlachtsauen ist um 5 Cent gesunken.
Diese Preisentwicklung spiegelt die derzeitigen Herausforderungen auf dem Markt wider. Mit Schlachtgewichten, die leicht um 0,2 kg auf 98,2 kg gestiegen sind, steht der Markt unter erheblichem Druck. Die Schlachtereien sind gezwungen, ihre Preise zu senken, um mit dem Überangebot Schritt zu halten.