Der Markt für Schlachtbullen zeigt zunehmend Bewegung. Nach einer positiven Preisentwicklung zu Beginn des Herbstes zweifelten einige Marktbeobachter daran, dass es Ende 2024 zu einer weiteren Preissteigerung kommen würde. Doch Mitte November zeigte sich der deutsche Lebendmarkt unerwartet leer gefegt, was zu einem Anstieg der Notierungen um 20 Cent pro Kilogramm Schlachtgewicht führte. Die Händler reagierten mit teils deutlichen Preissteigerungen.
Ein Insider des Marktes kommentierte die Situation mit den Worten: „Der Markt lässt sich nicht steuern.“ Er merkte an, dass Schlachtereien vergeblich versucht hatten, den Preisanstieg zu dämpfen, allerdings ohne Erfolg. Die Nachfrage nach Rindfleisch ist momentan sehr hoch. Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) führt umfangreiche Werbeaktionen für Rouladen und Gulasch durch und zeigt einen entsprechend großen Bedarf. Auch die Vorbereitungen für das Weihnachtsgeschäft sind sowohl im Einzelhandel als auch in der Gastronomie in vollem Gange. Besonders nachgefragt sind hochwertige Fleischstücke wie Rumpsteaks und Filets.
Das Angebot an Schlachtbullen ist knapp, während die Kapazitäten für die Schlachtung hoch bleiben. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen Teilen Europas sind Schlachtbullen rar und begehrt. Der Lebensmitteleinzelhandel sieht sich außerstande, kostengünstig im Ausland einzukaufen. Was die nahe Zukunft betrifft, so ist ungewiss, wie sich der Markt entwickeln wird. Ein Händler vermutet, dass die starke Nachfrage nach Schlachtbullen bis zum Nikolaustag anhalten könnte. Erwartet wird, dass es im weiteren Verlauf des Weihnachtsgeschäfts wieder ruhiger wird. Ob die Preise nach den Feiertagen wie üblich sinken werden, ist noch offen. Allerdings ist Rindfleisch global gesehen knapp und teuer, was ein starkes Absinken der Preise unwahrscheinlich macht.