Die aktuellen Entwicklungen auf den Märkten für Milchprodukte zeigen ein differenziertes Bild: Während die Butterpreise am Terminmarkt einen deutlichen Rückgang verzeichnen, bleiben die Preise im Großhandel auf einem historisch hohen Niveau stabil. Ebenso zeichnet sich bei der Spotmilch, die zwischen Molkereien gehandelt wird, nach einem zwischenzeitlichen Rückgang nun wieder ein Anstieg ab.
Zuletzt fielen die Preise für Butter am Terminmarkt signifikant. Ende September wurde fast ein Preis von 8.200 Euro pro Tonne erreicht, der seitdem stark gesunken ist. Für den Novemberkontrakt ist ein Rückgang um 840 Euro oder 11 % zu verzeichnen, was den Preis auf 7.300 Euro pro Tonne drückte. Für Dezember wird ein weiterer Rückgang auf 7.100 Euro pro Tonne erwartet und bis Januar 2025 prognostiziert man einen Fall auf 6.740 Euro pro Tonne.
Im Gegensatz dazu bleiben die Butterpreise im Großhandel in Deutschland und Europa stabil. An der Butterbörse in Kempen wurden weiterhin Rekordpreise für geformte Markenbutter von 8,50 bis 8,80 Euro pro Kilogramm gemeldet. Auch die Preise für Markenbutter in 25-kg-Blöcken bleiben hoch, wobei die Bestände knapp sind und derzeit Verhandlungen über die Preise für den kommenden Monat stattfinden.
Die Spotmilchpreise erfahren ebenfalls wieder einen Aufwärtstrend. Die Milchproduktion ist durch die Auswirkungen der Blauzungenkrankheit in Deutschland beeinträchtigt, was die verfügbaren Milchmengen für die Verarbeitung durch Molkereien reduziert. Dies hat jedoch keinen spürbaren Entlastungseffekt auf den Spotmärkten für Flüssigrohstoffe bewirkt, wo die Preise für Milch kürzlich wieder gestiegen sind.
Der Rohstoffwert der Milch, beeinflusst durch die Preise für Butter und Magermilch, ist im September angestiegen. Trotz der Talfahrt der Butterpreise am Terminmarkt zeigen die Börsenmilchwerte aktuell eine leichte Abschwächung. Im Oktober liegen die Preise bei 53,1 Cent, im November bei 51,2 Cent und im Dezember bei 50,2 Cent. Ab Januar wird erwartet, dass die Börsenmilchpreise knapp unter die 50-Cent-Marke fallen.
Die Entwicklungen auf den Milch- und Butterpreismärkten bleiben volatil und sind sowohl von saisonalen Schwankungen als auch von internationalen Gesundheits- und Handelsbedingungen abhängig. Die aktuellen Trends zeigen eine komplexe Wechselwirkung zwischen Angebot, Nachfrage und externen Einflüssen, die die Preisgestaltung auf diesen Märkten maßgeblich beeinflussen.