Anzeige
 

Ernteprognose 2024: Deutlicher Rückgang bei deutschen Äpfeln

Die Apfelernte in Deutschland wird dieses Jahr weit unter dem langjährigen Durchschnitt erwartet. Laut aktuellen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wird die Ernte für 2024 um 26,3 % unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre liegen, mit einer Gesamtmenge von etwa 734.000 Tonnen, was 261.300 Tonnen weniger ist als üblich. Es wird die geringste Ernte seit 2017 sein und sogar unter der des letzten Jahres liegen, die bereits um 207.600 Tonnen niedriger ausfiel.

Diese erheblichen Einbußen bei den Apfelernten wirken sich unmittelbar auf die Marktpreise aus. Die Verbraucher in Deutschland sollten mit einem Preisanstieg von circa zehn Prozent für Äpfel und daraus hergestellte Produkte rechnen. Dies betrifft auch weiterverarbeitete Erzeugnisse wie Fruchtsäfte und Smoothies, deren Hersteller die gestiegenen Kosten wohl an die Konsumenten weiterreichen müssen.

Die Hauptgründe für diese negativen Ernteprognosen sind die widrigen Wetterbedingungen. Vor allem in den südöstlichen Bundesländern wie Thüringen und Sachsen haben Spätfröste und Hagelschläge die Ernten schwer geschädigt. Zusätzliche Niederschläge und kühl-feuchtes Wetter haben das Fruchtwachstum beeinträchtigt und teilweise zu Ausfällen von bis zu 90 Prozent geführt. Auch in Nordrhein-Westfalen hat sich die Apfelernte im Vergleich zum Vorjahr halbiert. Experten sehen den Klimawandel als Ursache für eine langfristige Reduzierung der Obstproduktion.

Trotz der schwierigen Bedingungen gibt es auch positive Ausnahmen, wie in Niedersachsen, besonders im bekannten Obstbau-Gebiet Altes Land. Die dortigen Landwirte sind zuversichtlich und erwarten eine qualitativ hochwertige Apfelernte. Dank des gemäßigten Klimas können die Bauern des Alten Lands flexibel auf Wetteränderungen reagieren und haben sich mit Bewässerungssystemen gut gegen Hitze und Frost gewappnet. Es wird erwartet, dass ein großer Teil der deutschen Apfelernte aus den Hauptanbaugebieten in Baden-Württemberg (Bodensee) und Niedersachsen (Altes Land) stammt, die zusammen etwa 60 Prozent der deutschen Anbaufläche für Äpfel ausmachen.

Weitere Agrarmarkt-Nachrichten

Anstieg der Preise für Schlachtrinder

In der deutschen Fleischwirtschaft ist eine deutliche Preissteigerung bei Schlachtkühen und Färsen zu beobachten, während die Preise für Bullen weitgehend stabil bleiben...

Wiederaufnahme des Milchexports nach China

Die Wiederzulassung von wärmebehandelter Milch und Milchprodukten für den Export nach China stellt eine bedeutende Wende für die deutsche Milchwirtschaft dar. Nachdem...

Schwankungen prägen die Agrarmärkte in Europa und den USA

Die Weizenpreise an den europäischen und amerikanischen Börsen zeigen unterschiedliche Trends. An der Euronext mussten die Weizen-Futures für Mai leichte Einbußen hinnehmen...

Erholung der Zuckerpreise durch Produktionsrückgang

Seit Jahresbeginn verzeichnen die Zuckerpreise eine signifikante Erholung. Eine aktuelle Analyse der Internationalen Zuckerorganisation (ISO) zeigt auf, dass die globale Zuckerproduktion auf...

Entspannung im Düngermarkt: Preise für Harnstoff fallen

Die Düngemittelpreise zeigen derzeit keine weiteren Anstiege, im Gegenteil, speziell Harnstoff wird zunehmend erschwinglicher. Eine Ursache hierfür sind die zuletzt gesunkenen Gaspreise,...