Strompreise: Tarifwechsel kann sich lohnen!
Viele Landwirte sind derzeit besorgt über ihre Stromlieferverträge, da die Energiepreise stark gesunken sind. Die Maschinenringe, insbesondere die Energietochter Landenergie, sind in der Lage, die Situation auf den Höfen gut einzuschätzen. Im Interview mit dem Abteilungsleiter Ramazan Kara von Landenergie wurden wertvolle Einblicke gewonnen.
Beratungsbedarf zu Stromtarifen
Derzeit gibt es viele Anfragen von Landwirten, die darüber nachdenken, ihren Stromtarif zu wechseln. Viele haben in den letzten Jahren auf Sicherheit und Langfristigkeit gesetzt und sind nun auf der Suche nach Einsparungsmöglichkeiten.
Kurz- oder Langfristige Verträge?
Etwa die Hälfte der Landwirte hat vor einigen Jahren langfristige Verträge abgeschlossen und von den niedrigen Preisen profitiert. Bei der Verlängerung ihrer Verträge könnten sie jedoch mit Preiserhöhungen konfrontiert werden, da sie von einem extrem niedrigen Niveau kommen.
Gründe für den Preisverfall
Der Rückgang der Strompreise an der Börse hängt stark von den Preisen für Erdgas, Erdöl und Kohle ab, sowie den CO2-Zertifikatspreisen. Die derzeitigen Preissenkungen sind auf die gute Gasversorgungslage und schwache Konjunkturaussichten zurückzuführen.
Unterschied zwischen Einkaufs- und Endkundenpreisen
Der reine Einkaufspreis an der Börse liegt derzeit bei etwa 9 bis 10 ct/kWh, während die Endkundenpreise bei Neuverträgen zwischen 26 und 28 Cent (netto) liegen. Diese große Differenz ergibt sich aus den Netzentgelten, Abgaben und Umlagen, die den Großteil des Gesamtpreises ausmachen.
Risiken und Chancen bei Tarifwechsel
Es ist schwierig vorherzusagen, ob die Preise weiter fallen oder steigen werden. Der Markt ist nach wie vor unsicher und reagiert stark auf externe Einflüsse. Beim Wechsel des Stromtarifs ist daher Vorsicht geboten, insbesondere bei der Auswahl des Versorgers.
Zukunft der Stromnebenkosten
Die Entwicklung der Stromnebenkosten ist schwer vorherzusagen. Politische Entscheidungen und Ereignisse können die Kosten beeinflussen. Möglicherweise wird die EEG-Umlage wieder eingeführt, um das aktuell negative Konto auszugleichen.
Empfehlungen für Landwirte mit laufenden Verträgen
Bei laufenden Verträgen sollten Binde- und Kündigungsfristen eingehalten werden. Es ist wichtig, nicht nur auf den Preis zu achten, sondern auch auf die Seriosität des Versorgers. Ein etwas höherer Preis kann vertretbar sein, wenn dies bedeutet, einen vertrauenswürdigen Anbieter zu haben.
Stundengenaue Abrechnung
Verträge, die stundengenau abrechnen, können sinnvoll sein, um von niedrigen Börsenpreisen zu profitieren. Dies setzt jedoch eine gewisse Flexibilität im Verbrauchsverhalten voraus, um die günstigen Zeiten optimal zu nutzen.